Nachdem am Montag bekannt gegeben wurde, das bei BVB-Neuzugang Sébastien Haller ein Hodentumor entdeckt wurde, äußerten sich Experten beschwichtigend mit Fakten zu Hodenkrebs und -tumoren. Im Unterschied zu den meisten anderen Krebserkrankungen gebe es bei Hodenkrebs insbesondere in frühen Stadien gute Heilungschancen, teilte die Deutsche Krebsgesellschaft mit.
Die Betroffenen sind dabei zumeist noch jung – das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 38 Jahren. Nach Angaben der Experten ist Hodenkrebs mit einem Anteil von etwa 1,6 Prozent aller neuen Krebserkrankungen eine eher seltene Tumorerkrankung.
Expertin: Lebensstil hat keinen Einfluss auf Hodenkrebsrisiko
Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums, sieht Fußballprofis nicht als besondere Risikogruppe. „Lebensstilfaktoren oder bestimmte Sportarten haben keinen Einfluss auf die Entstehung von Hodenkrebs“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Hodenkrebs ist letzten Endes eine Erkrankung, die in den allermeisten Fällen rein zufällig entsteht, ohne dass ein bekannter Risikofaktor vorliegen würde.“
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Ein erhöhtes Risiko für Hodenkrebs hätten Männer, die auf einer Seite bereits einmal Hodenkrebs hatten, die einen angeborenen Hodenhochstand hatten, deren Vater oder Bruder Hodenkrebs hatte oder die an Fruchtbarkeitsstörungen leiden.
Selbst in späteren Stadien gute Heilungschancen
„In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen an Hodenkrebs in Deutschland nicht gravierend verändert“, sagte Weg-Remers. Das belege die Statistik vom Zentrum für Krebsregisterdaten. Im Frühstadium wird Hodenkrebs laut Deutscher Krebsgesellschaft praktisch immer geheilt. Selbst in fortgeschrittenen Stadien besteht eine gute Heilungschance. Die Krebsgesellschaft rät zum regelmäßigen Abtasten der Hoden, um Auffälligkeiten festzustellen.
BVB-Stürmer Haller hatte das Trainingslager des Bundesligisten am Montag vorzeitig verlassen, da bei einer Untersuchung ein Hodentumor bei ihm entdeckt worden war. „Die gesamte BVB-Familie wünscht Sebastien, dass er schnellstmöglich vollständig gesund wird und wir ihn bald wieder in die Arme schließen können“, hieß es in einer Mitteilung aus Dortmund.
