Simbabwe verliert kurz hintereinander zwei Minister an Covid-19

Weitere Kabinettsmitglieder ringen in einer Privatklinik mit dem Tod. Das Gesundheitssystem des südafrikanischen Landes scheint überfordert.

Menschen in Schutzkleidung tragen den Sarg eines Corona-Toten.
Menschen in Schutzkleidung tragen den Sarg eines Corona-Toten.dpa/Tsvangirayi Mukwazhi

Harare-In Simbabwe sind innerhalb weniger Stunden zwei Kabinettsmitglieder der Regierung an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Verkehrsminister Joel Matizas Tod wurde am späten Freitagabend von der Regierung bekannt gegeben – Außenminister Sibusiso Moyo starb kurz zuvor ebenfalls an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. 

Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt vier Minister an Covid-19-Komplikationen gestorben. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten sollen mehrere weitere Kabinettsmitglieder in einer Privatklinik mit dem Tode ringen.

„Wir befinden uns in einer düsteren Wolke, die wir baldmöglichst loswerden müssen“, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister John Mangwiro am Sonnabend. Er stellte eine Verschärfung des Anfang Januar verhängten Lockdowns mit seiner strengen Ausgangssperre in Aussicht. „Wir haben gesehen, dass nicht alle Menschen den Lockdown respektieren“, sagte er.

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Nach den bisherigen Bestimmungen dürfen die Menschen zwischen 18.00 Uhr und 6.00 Uhr nicht das Haus verlassen. Nicht mehr als 30 Teilnehmer sind bei Versammlungen erlaubt. Unter anderem müssen Restaurants, Bars und Sporthallen schließen. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem afrikanischen Land 30.523 Infektionen verzeichnet, 962 Menschen starben an den Folgen.

Die Zahlen sind im Vergleich zu denen anderer Länder zwar gering, bringen das Gesundheitssystem des Landes aber in Schwierigkeiten. In den sozialen Medien wird zunehmend der Regierung die Schuld gegeben, die dem Krankenhauspersonal geforderte Schutzkleidung sowie Gehaltserhöhungen verweigerte und einen Streik provozierte.