Corona: Skigebiete in Österreich und Italien müssen schließen

Die Corona-Beschränkungen treffen den österreichischen und italienischen Tourismus empfindlich. Skifahren wird hier vorerst nicht möglich sein.

Für Wintersportler entfällt die Ski-Saison 2020/2021 wohl vorerst.
Für Wintersportler entfällt die Ski-Saison 2020/2021 wohl vorerst.

Wien/Rom-Die Corona-Pandemie führt zu einer Schließung aller Skigebiete in Österreich und Italien. Dies betrifft nach Medienberichten alle bereits geöffneten Gletschergebiete. Im Sommer hatte sich die Lage in ganz Europa zunächst deutlich entspannt und so konnte im September sowie Oktober die Wintersaison auf den Tiroler Gletschern in Hintertux, im Kaunertal sowie Stubai fast normal eröffnet werden. Dann kam der aktuelle Anstieg der Infektionszahlen in Europa und damit nach und nach neue Beschränkungen der Regierungen.

Am Samstag, den 31. Oktober verkündete der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen in Österreich. Für die Skigebiete wurde Freizeit- und Amateursport komplett untersagt, mit Ausnahme von professionellem Sport. 

Die bereits geöffneten Gebiete am Stubaier Gletscher, Kaunertaler Gletscher, Pitztaler Gletscher, Mölltaler Gletscher, Hintertuxer Gletscher, Sölden, Dachstein und Kitzsteinhorn müssen wieder schließen. 

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Auch Ischgl hat sich auf den Winter vorbereitet und will Negativschlagzeilen vermeiden: „Die Erfahrungen des vergangenen Winters bestimmen unser Handeln für die Zukunft“, heißt es seitens der Tourismus- und Seilbahn-Verantwortlichen, wie der ADAC auf seiner Website berichtet. Von Ischgl aus hatte sich das Virus im März nach ganz Europa verbreitet.

„Im November wird man in Italien nicht Ski fahren“, erklärte der italienische Sportminister Vincenzo Spadafora gegenüber den Medien. Die neue Corona-Verordnung gilt in Italien bis 24. November, wie es danach weiter geht ist unklar. Die Angst in den Skiregionen ist derzeit groß, dass die Wintersaison komplett ausfallen könnte und ein Milliardenverlust im Tourismus droht. In Südtirol galten zunächst Ausnahmen für einzelne Gebiete, diese sind jedoch seit Sonntag wieder aufgehoben. 

Geschwächt wird der Tourismus ohnehin durch die Reisewarnungen, die unter anderem Deutschland für Italien ausgerufen hat. Wer aus dem Risikogebiet zurückkehrt, muss entweder einen negativen Coronatest vorweisen oder sich in Quarantäne begeben. Ein Reiseverbot gibt es aber nicht. 

Skigebiete in Skandinavien und der Schweiz haben geöffnet

In Skandinavien fahren die Bergbahnen seit dem 30. Oktober regulär. Von Reisen nach Norwegen und Finnland wird allerdings abgeraten, da auch hier die Infektionszahlen stark ansteigen. 

Die Skisaison in den Schweizer Skigebieten läuft mit umfangreichen Schutzkonzepten weiter. Alle Gletscherskigebiete haben geöffnet, darunter Saas-Fee, Zermatt und Engelberg. Es gilt eine strenge Maskenpflicht in allen Liften, Warteschlangen und Gebäuden. Restaurants sind teilweise geschlossen. Für einige Skigebiete wie Andermatt benötigt man vorab eine Reservierung, da nur eine bestimmte Anzahl an Gästen zugelassen wird. 

Gäste aus dem Ausland sollten beachten, dass zahlreiche Länder wie Deutschland Reisewarnungen für die Schweiz ausgesprochen haben. Bei der Rückkehr ins Heimatland sind ein Coronatest und unter Umständen Quarantäne einzuplanen.