Slowakei liefert Kampfjets an die Ukraine - Kreml kritisiert als Eskalation
Nach Polen hat auch die Slowakei die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine angekündigt. Premierminister Eduard Heger mitteilte, es gehe um 13 MiG-29-Kampfflugzeuge.

Die Slowakei hat am Freitag die Lieferung von 13 MiG-29-Kampfjets an die Ukraine angekündigt. „Versprechen müssen gehalten werden“, schrieb der slowakische Premierminister Eduard Hager dazu auf Twitter. „Als Selenskyj um mehr Waffen bat, einschließlich Kampfjets, sagte ich, dass wir unser Bestes tun werden. Ich bin froh, dass andere das auch tun.“
#Slovak gov. just approved sending 13 #MiG29s to #Ukraine! Promises must be kept&when @ZelenskyyUa asked for more #weapons incl. fighter jets, I said we’ll do our best. Glad others’re doing the same. #Military aid’s🔑to ensure🇺🇦can defend itself&the entire #Europe against #Russia
— Eduard Heger (@eduardheger) March 17, 2023
Verteidigungsminister Jaroslav Nad konkretisierte, es gehe um zehn komplette Maschinen, die seit vergangenem Sommer nicht mehr eingesetzt würden. Zusätzlich liefere man dem von Russland angegriffenen Nachbarland auch drei Maschinen ohne Motor zum Ausschlachten und weitere Ersatzteile, Munition und einen Teil des Luftabwehr-Systems Kub. Zuvor hatte Polen die Lieferung von Kampfflugzeugen desselben Typs MiG-29 angekündigt.
Nad erklärte, es sei „vorrangig, der Ukraine bei der Rettung von Menschenleben zu helfen“. Der Nachrichtenagentur TASR sagte er: „Das ist der hauptsächliche Grund dafür, dass wir der Ukraine die MiGs geben, die wir sowieso nicht mehr verwenden können.“
Am Donnerstag hatte Polen bereits angekündigt, vier solcher Flugzeuge zu liefern. Weitere MiG-29 würden derzeit gewartet und für einen späteren Transfer vorbereitet, sagte der polnische Präsident Andrzej Duda in Warschau nach einem Treffen mit dem tschechischen Präsidenten Petr Pavel. Eine entsprechende Entscheidung habe die Führung des Landes getroffen, die Regierung habe daraufhin einen Beschluss verabschiedet.
Duda sagte weiter, die polnische Luftwaffe verfüge derzeit über etwa ein Dutzend MiG-29, die Anfang der 90er Jahre aus den Beständen der DDR übernommen worden seien. „Sie sind weiterhin die ganze Zeit als funktionierende MiGs für unsere Luftabwehr im Einsatz.“ Die an die Ukraine abgegebenen Maschinen sollen durch moderne Kampfjets ersetzt werden, die Polen in Südkorea und den USA orderte.
Kreml kritisiert geplante Kampfjetlieferungen
Der Kreml hat die von Polen und der Slowakei angekündigten Kampfjetlieferungen an die Ukraine als Eskalation kritisiert. „Es versteht sich, dass diese Technik im Rahmen der militärischen Spezialoperation der Vernichtung unterliegt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Die Kampfjets können aus Sicht von Peskow den Kriegsverlauf nicht ändern. Sie würden der Ukraine und dem ukrainischen Volk nur zusätzliche Not bescheren, so der 55-Jährige.
„Das ist nur noch ein Beispiel dafür, wie eine ganze Reihe von Mitgliedsländern der Nato ihre direkte Beteiligung am Konflikt erhöht“, kommentierte Peskow Mitteilungen über die geplanten Waffenlieferungen.
Nachdem am Donnerstag Warschau der Ukraine Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 zugesagt hatte, genehmigte am Freitag auch die Regierung in Bratislava die Übergabe solcher Jets an Kiew.
Die Ukraine fordert seit Monaten neben Panzern und Artillerie auch Kampfflugzeuge vom Westen, um die von Russland besetzten Gebiete zurückerobern zu können. Von anderen Staaten gibt es bislang keine Zusagen, insbesondere zu den von Kiew erbetenen aus westlicher Bauart stammenden F-16.
Die Ukraine begründet ihre Forderungen damit, die Flugzeuge seien unter anderem nötig, um sich gegen russische Raketenangriffe zu wehren. Seit Monaten beschießt Russland gezielt die Energieanlagen der Ukraine, um die Menschen im Land während der kalten Jahreszeit in Kälte und Dunkelheit zu stürzen
