Söder rügt Stiko-Chef wegen Äußerung zu Kinderimpfung

Stiko-Chef Thomas Mertens hatte erklärt, dass er sein eigenes Kind derzeit nicht gegen Corona impfen lassen würde. CSU-Chef Markus Söder kritisiert das.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, hat kein Verständnis für die öffentlichen Aussagen des Stiko-Chefs (Archivbild).
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, hat kein Verständnis für die öffentlichen Aussagen des Stiko-Chefs (Archivbild).dpa/Uwe Lein

München/Berlin-Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Kritik am Verhalten des Virologen und Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, geübt. Mertens hatte öffentlich in einem Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt, die Kommission werde eine Impfempfehlung für Kinder unter zwölf Jahren bis um den 11. Dezember veröffentlichen. Für sich selbst hatte er die Entscheidung jedoch vorweggenommen und gesagt, er würde sein sieben Jahre altes Kind derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, wenn er als Vater die Entscheidung zu treffen hätte.

„Ich glaube, wir sollten in Bezug auf Sicherheit und Stabilität der Empfehlung wieder auf normale Verfahren zurückkehren und dies weder in Talkshows noch im Podcast ankündigen“, sagte Söder am Freitag. Der Ministerpräsident ist ein erklärter Befürworter des Impfens von kleinen Schulkindern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, Mertens sei zu einer Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in der kommenden Woche geladen. Dort solle die Thematik noch einmal besprochen werden.