Krieg: Ukrainer können Handys von russischen Soldaten tracken

Russische Soldaten werden entdeckt, weil die ukrainische Armee offenbar ihre Handys orten kann. Auch über Social Media werden Standorte verraten.

Russische Soldaten mit einem 152-mm-Feldgeschütz auf dem Boden der Ukraine.
Russische Soldaten mit einem 152-mm-Feldgeschütz auf dem Boden der Ukraine.Russian Defense Ministry Press Service/AP

Der ukrainischen Armee ist es Medienberichten zufolge gelungen, Handys von russischen Soldaten zu orten und Streitkräfte so ausfindig zu machen. Mitglieder der russischen Armee hätten unverschlüsselte Mobiltelefone verwendet. So sei das sogenannte Tracking der Handys erstmals gelungen, wie das die Plattform army-technology.com unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichtet.   

Die Verwendung von Mobilfunksignalen zur Identifizierung feindlicher Stellungen ist keineswegs eine neue Taktik in modernen Konflikten. Sowohl das US-amerikanische als auch das britische Militär verwendeten eine Handy-Tracking-Software.

Vorwurf: Russischer Armee fehle es an Hierarchie und Disziplinlosigkeit

Westliche Strategen und ihre internationalen Kollegen haben wiederholt auf die Risiken hingewiesen, die von den persönlichen mobilen Geräten der Soldaten ausgehen, schreibt die Plattform. Zuletzt war es ukrainischen Soldaten ebenfalls gelungen, über Social-Media-Posts russischer Soldaten gegnerische Truppen ausfindig zu machen. Doch trotz der Vertrautheit des russischen Militärs mit dieser Bedrohung gab es mehrere hochkarätige Fälle, in denen russische Streitkräfte, einschließlich hochrangiger Offiziere, aufgrund ihrer häufigen Handy-Nutzung identifiziert, ins Visier genommen und eliminiert wurden.

Dass es im russischen Militär immer wieder zu diesem taktischen Fehler kommt, liegt laut army-technologie.com an Unzulänglichkeiten in der Hierarchie, Korruptionsfällen und Disziplinlosigkeit in der Armee.

Auch eine Beschlagnahmung der Handys habe bei den Soldaten nicht zur Besserung geführt. Sie benutzten dann die Mobiltelefone von ukrainischen Todesopfern und machten sich so bemerkbar, heißt es. Da die Verschlüsselung der Kommunikation nicht immer einwandfrei funktioniert, sei es auch disziplinierten russischen Soldaten nicht immer möglich, aus ihrer Sicht sicher zu kommunizieren.