Spahn: Im Februar drei Millionen Impfdosen von Astrazeneca für Deutschland

Lieferungen fallen geringer aus als geplant. Wegen der Mutationen muss der Impfstoff angepasst werden.

Bundesgesundheitsminister Spahn und im Hintergrund der Virologe Christian Drosten. Spahn rechnet mit im kommenden Monaten mit mindestens drei Millionen Impfdosen.
Bundesgesundheitsminister Spahn und im Hintergrund der Virologe Christian Drosten. Spahn rechnet mit im kommenden Monaten mit mindestens drei Millionen Impfdosen.Foto: AP

Berlin-Trotz verringerter Lieferzusage des Impfstoffherstellers Astrazeneca an die EU rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn für Deutschland „im Februar mit mindestens drei Millionen Impfdosen“. Das sei „leider weniger, als erwartet war“, sagte der CDU-Politiker der Bild am Sonntag. Er traf die Aussage unter der Voraussetzung, dass der Impfstoff von Astrazeneca wie erwartet Ende Januar in der EU zugelassen wird. Es zeige sich einmal mehr, dass die Produktion von Impfstoffen deutlich komplexer sei, als manche Überschrift vermuten lasse, sagte er.

Virus-Mutation: Impfstoff muss angepasst werden

Astrazeneca wird nach einer Zulassung zunächst weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant, hatte eine Sprecherin des britisch-schwedischen Unternehmens am Freitag mitgeteilt. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette. Wie Bild berichtet hatte, muss der Impfstoff wegen der aufgetauchten Mutationen in einigen Ländern angepasst werden. Bereits auf Halde produzierte Impfstoffe könnten deshalb womöglich nicht ausgeliefert werden. Zudem seien die Auswirkungen eines Brandes in einem Werk noch nicht klar. In dieser Woche war es bereits zu einem Lieferengpass der Hersteller Biontech und Pfizer gekommen.

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Spahn erneuerte sein Versprechen, dass im Sommer allen Bürgern eine Impfung angeboten werden könne, wenn die erwarteten Zulassungen weiterer Impfstoffe kommen. Auch am Ziel, die erste Gruppe von Impfkandidaten „bis Ende März“ durchzuimpfen, hielt er fest. Zu der Gruppe gehören Über-80-Jährige, Pflegeheimbewohner und Medizin- und Pflegepersonal.

Kritik an einem mangelnden Impftempo in Deutschland im internationalen Vergleich wies der Minister zurück. „Sinnvoll vergleichen können wir in zwei oder drei Monaten.“ Deutschland habe mit den Pflegeheimen angefangen, das sei aufwendiger und dauere länger.