Britische Beamte sollen das „B-Wort“ vermeiden

Die Regierung in London will das leidige Thema des EU-Austritts hinter sich lassen. Mitarbeiter sind deshalb aufgefordert, „Brexit“ möglichst zu umschiffen.

Seit dem EU-Austritt Großbritanniens, auch Brexit genannt, geht es mit der britischen Wirtschaft abwärts (Symbolbild). Die Regierung will nun, dass ihre Mitarbeiter möglichst kein großes Aufheben mehr um das Thema machen.
Seit dem EU-Austritt Großbritanniens, auch Brexit genannt, geht es mit der britischen Wirtschaft abwärts (Symbolbild). Die Regierung will nun, dass ihre Mitarbeiter möglichst kein großes Aufheben mehr um das Thema machen.Imago/Christian Ohde

London-Don’t mention the Brexit – bitte den Brexit nicht erwähnen. Um das leidige Thema des EU-Austritts endlich hinter sich zu lassen, sollen britische Regierungsmitarbeiter den Begriff möglichst vermeiden. Das geht aus einem Ratgeber der Regierung zu Sprache hervor. „Sie können den Begriff ‚Brexit‘ verwenden, um historischen Kontext herzustellen, aber es ist besser, möglichst genaue Daten zu verwenden“, heißt es dort, wie die Zeitung Daily Telegraph am Donnerstag berichtete.

Als Alternativen schlägt die Regierung vor, lieber „31. Dezember 2020“ zu nutzen anstelle des „B-Worts“ oder des Fakts des EU-Austritts. Für Formulierungen, die sich um die Zeit der Verhandlungen und die anschließende Übergangsphase drehen, solle „vor dem 31. Dezember 2020“ genutzt werden, und für alle Bezüge auf die Zeit seit dem Brexit besser „nach dem 1. Januar 2021“.

Brexit: Erhebliche Auswirkungen auf die britische Wirtschaft

Der Brexit hat erhebliche Auswirkungen auf die britische Wirtschaft und sorgt auch nach einem Jahr immer wieder für Probleme. Das Vereinigte Königreich war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und hatte zum 1. Januar 2021 auch die EU-Zollunion und den Binnenmarkt verlassen.