600 Sprengsätze in Wohnung: Justiz ermittelt wegen Terrorverdachts

Bei einer Razzia in Hessen wurde vor einigen Monaten auch ein rassistisches Manifest entdeckt. Die Bundesanwaltschaft zieht die Ermittlungen jetzt an sich.

Beamte eines Spezialeinsatzkommandos haben bei einer Razzia Stellung bezogen (Symbolbild).
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos haben bei einer Razzia Stellung bezogen (Symbolbild).dpa/Paul Zinken

Im Fall eines Terrorverdächtigen aus dem nordhessischen Spangenberg hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen. Gegen den Beschuldigten bestehe insbesondere der dringende Tatverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, teilte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage mit. Zuvor hatte die Frankfurter Rundschau (Freitagsausgabe) vorab darüber berichtet.

Bei dem 20-Jährigen waren nach bisherigen Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft unter anderem rund 600 selbstgebaute Kleinsprengkörper gefunden worden. Auch ein rassistisches Manifest wurde demnach entdeckt. Die Wohnung des Verdächtigen in der Kleinstadt im Schwalm-Eder Kreis war ursprünglich wegen eines möglichen Waffendelikts durchsucht worden.

Der Auszubildende sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft. Im hessischen Innenausschuss hatte Minister Peter Beuth (CDU) zudem berichtet, dass die Terrorermittlungen auf weitere Personen ausgeweitet worden seien.