Ursprung von Corona-Infektionen meist nicht nachvollziehbar

Die Situation in den Krankenhäusern sei aber noch zu handhaben, so Martin Matz (SPD).

Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz.
Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz.dpa/Kira Hofmann

Berlin-Beim neuartigen Coronavirus können Ansteckungsorte und Infektionsketten laut dem Berliner Staatssekretär für Gesundheit nicht mehr nachvollzogen werden. SPD-Politiker Martin Matz sagte im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses, dass anders als im Frühjahr die Infektionen „breit durchs Stadtgebiet überall vertreten“ seien.

Wenn man bei 90 Prozent und mehr der Ansteckungen den Ursprung nicht kenne, könne es sein, dass sie auch aus Gastronomie und Hotels kämen. Man wisse es einfach nicht, sagte Matz. Deshalb bleibe nur, die Zahl der Kontakte insgesamt möglichst herunterzufahren.

Im Teil-Lockdown im November seien Restaurants und Gastronomie besonders von Maßnahmen betroffen, weil ganz bewusst Schulen, Kitas und Teile des Arbeitslebens ausgenommen sein sollten, so der Politiker.

Situation in Krankenhäusern noch zu meistern

Die Situation in Berliner Krankenhäusern sei aus Sicht der Gesundheitsverwaltung momentan noch zu bewältigen, sagte Matz. Die Patientenzahlen seien zurzeit in Hinblick auf Bettenzahl und Personal zu handhaben. Der weitere Zustrom an stationären Aufnahmen könne derzeit abgewickelt werden, auch dank Freihaltevorgaben. Das seit Sonnabend angeordnete Verschieben planbarer Eingriffe diene nicht nur dem Freihalten von Betten, sondern ermögliche es den Kliniken auch, Personal umzuschichten.

Sorge bereite ihm die dynamische Entwicklung der Krankenhausbehandlungen mit einer hohen Steigerungsrate, so Matz. In erster Linie müsse nun ein Rückgang der Neuinfektionszahlen erreicht werden, damit mit drei bis vier Wochen Verzögerung auch die Zahl der Krankenhauspatienten wieder eine Begrenzung finde.

Messe-Behandlungszentrum verfügbar

Das Corona-Behandlungszentrum auf dem Messegelände sei nach wie vor in Betriebsbereitschaft, sagte der Staatssekretär weiter. Ein Teil sei auch schon betriebsfähig und könne jederzeit in Betrieb genommen werden. Für die volle Inbetriebnahme aller Kapazitäten müsse man relativ kurzfristig Pflegekräfte hinzuziehen. Es seien bereits Kräfte gefunden worden, die auf Abruf zur Verfügung stehen.

Das Zentrum auf der Messe ist vor allem für die Versorgung leichterer Covid-19-Fälle gedacht, falls die Krankenhäuser überlastet werden sollten.