Schnelltests: Schülerrat hält Schulen für überfordert

Am Montag öffnen in Brandenburg die Gesamtschulen, Oberschulen und Gymnasien für den Wechselunterricht. Sie seien schlecht vorbereitet, so der Landesschülerrat.

Eine Arzthelferin tropft die Abstrichlösung auf einen Corona-Schnelltest (Symbolbild). 
Eine Arzthelferin tropft die Abstrichlösung auf einen Corona-Schnelltest (Symbolbild). dpa/Sebastian Gollnow

Potsdam-Der Landesschülerrat Brandenburg sieht viele Schulen kurz vor der weiteren Öffnung für den Wechselunterricht nicht genug auf die Corona-Schnelltests vorbereitet. „Die Schulleitungen sind teilweise heillos überfordert“, sagte die Vorsitzende Katharina Swinka der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist schon erschreckend.“ Sie befürchtet, dass nicht alle Schulen am Montag mit dem Testen loslegen können. „Die Zulieferung ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Swinka, die in die zwölfte Klasse der Gesamtschule Peter Joseph Lenné in Potsdam geht. An ihrer Schule bekämen zunächst nur die 10. und 13. Klassen die Selbsttests.

Am Montag öffnen in Brandenburg die Gesamtschulen, Oberschulen und Gymnasien für den Wechselunterricht zwischen der Schule und zu Hause. Die Grundschulen sind seit drei Wochen im Wechselunterricht. Die ersten 300.000 Selbsttests für Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler sollen ab Montag möglichst in allen Schulen starten. Die Vorsitzende des Schülerrats hält die Selbsttests trotz einer Fehlerquote für wichtig. „Letztendlich gibt es den Schülerinnen und Schülern eine gewisse Sicherheit.“ Sie sieht die Schulen jedoch vor großen Herausforderungen: Sie hätten keine genauen Informationen, wie das Testen umgesetzt werden solle.

Gewerkschaft warnt vor Chaos bei Schnelltests

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte, den Wechselunterricht in den Schulen auszusetzen, bis genug Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte getestet seien. „Die ausgelieferten Tests sind in vielen Schulen noch nicht verfügbar und sie sind für die Anwendung nicht geeignet“, teilte die GEW mit. „Ohne konkretes Wissen über das aktuelle Infektionsgeschehen vor Ort und einer Phase der sich rasch ausbreitenden Virusmutationen ist die Ausweitung des Unterrichts in Präsenzform nicht zu verantworten.“

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Die Gewerkschaft hatte am Freitag gemeinsam mit dem Landeselternrat vor einem „Testchaos“ gewarnt. Kritik kam auch vom Landeslehrerrat, der die Lehrkräfte nicht genug vorbereitet sieht. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte Bedenken jedoch zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass die Schulen bereits Erfahrungen haben mit Tests.