Berlin-Stasi-Akten sollen nach den Worten des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Roland Jahn, künftig auch im Westen von interessierten Bürgern eingesehen werden können. Er freue sich, dass „die schwierige Operation“ der Eingliederung des Stasiunterlagen-Archivs ins Bundesarchiv nun zu einem erfolgreichen Abschluss komme, sagte Jahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag).
„Dabei wird die Einsicht in die Akten künftig an allen Orten des Bundesarchivs möglich sein, also nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in Koblenz, Freiburg, Bayreuth und Ludwigsburg.“ Die Stasi-Unterlagen gehörten zum „kulturellen Gedächtnis der Nation“, betonte der Bundesbeauftragte.
Ende Oktober hatten die Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie die Oppositionsfraktionen von FDP und Grünen gemeinsam ein Gesetzespaket in den Bundestag eingebracht. Es sieht vor, dass auch nach der Überführung der Akten in das Bundesarchiv die Stasi-Unterlagen zugänglich bleiben sollen. Zudem soll sich künftig eine direkt vom Bundestag gewählte Ombudsperson um die Belange von SED-Opfern kümmern. Das Amt von Jahn wird mit dem Gesetz abgeschafft.
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Seit Ende 1990 haben rund 3,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger Anträge auf Akteneinsicht gestellt. Dabei kamen laut RND viele Anträge auch aus Westdeutschland, allen voran aus Bayern mit etwa 78.000 und aus Niedersachsen mit über 61.000.