Für Arbeitnehmer: Scholz will steuerfreie Einmalzahlung

Bundeskanzler Scholz will Arbeitnehmer mit einer Einmalzahlung entlasten. Gewerkschaften sollen dafür bei Tarifrunde teilweise auf Lohnsteigerung verzichten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)dpa/Michael Kappeler

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich für eine steuerfreie Einmalzahlung der Unternehmen an ihre Beschäftigten anstelle von Lohnsteigerungen stark machen. Dies wolle Scholz am 4. Juli bei der konzertierten Aktion mit Arbeitgebern und Gewerkschaften vorschlagen, berichtete die Bild am Sonntag unter Verweis auf Regierungskreise.

Demnach soll so eine Lohn-Preis-Spirale und eine weitere Inflationssteigerung verhindert werden.

Das Kanzleramt geht laut BamS davon aus, dass die derzeitige Inflation vor allem von einem Angebotsengpass getrieben wird, sowohl im Energiebereich als auch bei anderen Produkten. Für eine Einmalzahlung anstelle von Lohnsteigerungen spricht außerdem, dass sie schnell bei den Arbeitnehmern ankommt und Geringverdiener am stärksten profitieren.

Etwa die Hälfte der Arbeitnehmer wird nicht nach Tarif bezahlt

Ein Problem ist allerdings, dass über die Hälfte der Arbeitnehmer nicht nach Tarifvertrag bezahlt werden. Auch etwa für Rentner brauche es noch ergänzende Maßnahmen, an denen noch gearbeitet werde, berichtete die BamS.

Bei der konzertierten Aktion im Kanzleramt will die Regierung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über ein abgestimmtes Vorgehen gegen die hohen Preise beraten. Das historische Vorbild für die Initiative stammt aus den 1960er-Jahren. Damals hatten Gewerkschaften zugesagt, sich mit Lohnforderungen zurückzuhalten, im Gegenzug unterstützte der Staat die Wirtschaft.