Stöhr zu Drostens Omikron-Prognose: Kann das nicht mehr hören
Aus Sicht des Virologen ist vor allem eines klar: „Höhere Übertragbarkeit heißt nicht gleich schlechtere Situation.“

Der Virologe Klaus Stöhr hält offenbar wenig von der Prognose Christian Drostens zur neuen Subvariante BA.2. Der Chef der Virologie an der Charité hatte im NDR-Podcast gesagt, dass diese „schon ein paar PS mehr“ als die eigentliche Omikron-Variante habe. Sein Kollege Stöhr machte nun gegenüber dem TV-Sender Welt seine Position zu Drostens These deutlich: „Ich kann diese Semantik nicht mehr hören: ‚Noch ansteckender‘ – ‚dramatisch ansteckender‘.“
Stöhr zum Endemie-Ziel: Es werden sich erst alle infizieren müssen
Stöhr räumte allerdings ein, dass der Wert zur Einschätzung der möglichen Anzahl der Corona-Fälle helfe. Man sehe aber, dass die Kurve der Hospitalisierungsrate oder die der Einweisungen in Kliniken selbst in Staaten mit deutlich höherer Inzidenz als in Deutschland „horizontal“ verlaufe. Der Anstieg sei nur leicht, so Stöhr.
Aus Sicht des Virologen ist vor allem eines klar: „Höhere Übertragbarkeit heißt nicht gleich schlechtere Situation.“ Stöhr machte auch auf die Bedeutung des Impffortschritts aufmerksam, gab aber zu bedenken: „Es werden sich alle infizieren müssen, bevor wir zur Endemie kommen werden.“ Mehrere Impfungen verringern allerdings das Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung, so Stöhr in dem Interview.
