Newsblog zum Warnstreik: Ein Dutzend statt über 1000 Flüge in Frankfurt
+++ Über 50 Flüge am BER gestrichen +++ Verdi-Chef warnt vor Flughafen-Chaos im Sommer +++ Warnstreik wird womöglich ausgeweitet +++ Alle Infos im Newsblog +++

- Am Freitag kommt es zu Warnstreiks an zahlreichen Flughäfen in Deutschland. Darunter München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover, Bremen und Leipzig. Sie begannen am frühen Freitagmorgen und enden in der Nacht auf Samstag.
- Flugreisende müssen sich auf massive Behinderungen einstellen: Es kommt zu Verspätungen, Ausfällen und dem teilweisen Erliegen des Luftverkehrs. Tausende Flugabsagen werden erwartet. Auch am Berliner Hauptstadtflughafen BER kommt es zu Einschränkungen.
- Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind am Freitag knapp 300.000 Passagiere von Flugausfällen betroffen.
- Lufthansa teilt mit, dass am Streiktag voraussichtlich „ein Großteil“ ihrer Flüge von Streikauswirkungen betroffen sein werde.
Freitag, 17. Februar
Ein Dutzend statt über 1000 Flüge am Frankfurter Flughafen
Der Verdi-Warnstreik hat den Flugverkehr am größten deutschen Flughafen in Frankfurt nahezu vollständig zum Erliegen gebracht. „Im Plan stehen für heute zwölf Flugbewegungen“, sagte am Freitagmittag ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es handele sich ausschließlich um Hilfs- und Notfallflüge, die über eine Sondervereinbarung mit Verdi abgefertigt wurden. Darunter waren auch zwei Hilfsflüge der Lufthansa Cargo ins türkische Erdbebengebiet. Geplant waren ursprünglich 1005 Flugbewegungen mit rund 137.000 Passagieren.
An der Demonstration für die Tarifziele der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich vor den Flughafentoren rund 3000 Menschen. Wegen der frühzeitigen Warnungen waren nur ganz wenige Passagiere zum Flughafen gekommen. Der Warnstreik sollte um Mitternacht enden. Wegen des Nachtflugverbots beginnt der Flugbetrieb dann am Samstag um 05.00 Uhr.
Protest statt Check-In: 300.000 Passagiere bundesweit betroffen
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt demonstrierten Beschäftigte im Terminal 1. Nur ganz vereinzelt waren dort Passagiere aufgetaucht, die zu spät von dem Warnstreik erfahren hatten.
Auch an nicht bestreikten Flughäfen wie etwa Berlin kam es in Folge der Warnstreiks teilweise zu Einschränkungen. Verdi sprach am Vormittag von einem sehr erfolgreichen Anlauf des Warnstreiks. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind knapp 300.000 Passagiere von gut 2340 Flugausfällen betroffen.
Deutsche Bahn: Leicht erhöhtes Fahrgastaufkommen am Freitag
Die Deutsche Bahn (DB) hat angesichts der Warnstreiks an zahlreichen Flughäfen am Freitag ein leicht erhöhtes Fahrgastaufkommen verzeichnet. Das teilte der Konzern am Morgen auf Anfrage mit. Insgesamt laufe der Bahnbetrieb ruhig.
Auf der Webseite der DB war zu sehen, dass auf den meisten Fernverkehrsverbindungen zwischen den größeren deutschen Städten eine hohe Auslastung erwartet wird. Etwas stärker belastet sind demnach die Züge zwischen Frankfurt und München – hier wird oft eine „außergewöhnlich hohe“ Auslastung erwartet. Die Flughäfen Frankfurt und München haben für Freitag aufgrund der Warnstreiks den Passagierverkehr eingestellt, beide Flughäfen sind Drehkreuze der Lufthansa.
Aufgrund der zu erwartenden hohen Auslastung empfiehlt die Deutsche Bahn, „auf jeden Fall einen Sitzplatz zu reservieren und in der Auslastungsanzeige auf bahn.de und im DB Navigator nach weniger stark nachgefragten Zügen zu schauen“.
Verdi: Arbeitgeber haben sich an Billiglöhne gewöhnt
Beim Warnstreik am Frankfurter Flughafen haben zahlreiche Beschäftigte deutlich höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen verlangt. Die Arbeitgeber hätten sich lange Zeit daran gewöhnt, billige Arbeitskräfte zum Mindestlohn zu beschäftigen, rief Verdi-Sekretär Christoph Miemietz am Freitag bei einer Kundgebung den Streikenden zu. „Dafür geht aber niemand mehr arbeiten!“
Bei den Tarifverhandlungen hätten die Arbeitgeber nichts angeboten, sagte Miemitz. „Die Inflation frisst sich in die Geldbeutel der Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber findet kein Personal mehr und trotzdem gehen sie keinen Schritt auf uns zu. Wie kann man nur so blöd sein!“ Nach Angaben der Veranstalter nahmen bis zu 3000 Menschen an einer Kundgebung und einer Demonstration vor dem Gebäude des Flughafen-Betreibers Fraport teil.
Verdi: Mit besserer Vergütung Flughafen-Chaos im Sommer verhindern
Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi hat die Warnstreiks an zahlreichen deutschen Flughäfen mit Blick auf Personalprobleme an den Airports verteidigt. „Wenn sich jetzt nichts tut bei der Vergütung, dann wird uns allen wieder ein Chaos-Sommer bevorstehen – und das müssen wir dringend verhindern“, sagte Christine Behle am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. „Viele Menschen haben sich nicht nur in der Pandemie entschieden, den Arbeitsplatz zu wechseln – das haben wir ja alle gespürt im Chaos-Sommer letztes Jahr.“ Auch jetzt gebe es weiter Wechsel von den Flughäfen weg, wo eigentlich wieder Personal aufgestockt werden sollte.
Lufthansa will am Samstag schnell wieder in den Regelbetrieb
Die Lufthansa will den Verdi-Warnstreik möglichst schnell hinter sich lassen. „Wir starten am Samstag sofort wieder in den Regelbetrieb“, sagte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Am Freitag musste die größte deutsche Fluggesellschaft rund 1300 Flüge absagen, weil Verdi sieben deutsche Flughäfen einschließlich der Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München bestreikt.
Verdi-Chef droht mit Streiks in anderer Dimension
Kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat Verdi-Chef Frank Werneke mit einer massiven Ausweitung von Streiks gedroht. „Die nächsten Streiks haben eine andere Dimension“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) laut Vorabmeldung vom Freitag. Von den Arbeitgebern forderte er die Vorlage eines aus Gewerkschaftssicht verhandlungsfähigen Angebots.
Andernfalls seien die bisherigen Arbeitsniederlegungen wie etwa am Freitag an den Flughäfen oder in den vergangenen Tagen im öffentlichen Nahverkehr und in Kitas nur ein Vorgeschmack, fügte Werneke hinzu. „Hinzu kommen zum Beispiel die Müllabfuhr oder die Krankenhäuser.“ Die „Aktionsbereitschaft“ der Gewerkschaftsmitglieder sei groß. Sollten die Arbeitgeber allerdings ein gutes Angebot vorlegen, stehe einer schnellen Einigung nichts im Wege.
Verdi: Mit besserer Vergütung sollte Flughafen-Chaos im Sommer verhindert werden
Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi hat die Warnstreiks an zahlreichen deutschen Flughäfen mit Blick auf Personalprobleme an den Airports verteidigt. „Wenn sich jetzt nichts tut bei der Vergütung, dann wird uns allen wieder ein Chaos-Sommer bevorstehen – und das müssen wir dringend verhindern“, sagte Christine Behle am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. „Viele Menschen haben sich nicht nur in der Pandemie entschieden, den Arbeitsplatz zu wechseln - das haben wir ja alle gespürt im Chaos-Sommer letztes Jahr.“ Auch jetzt gebe es weiter Wechsel von den Flughäfen weg, wo eigentlich wieder Personal aufgestockt werden sollte.
Mittelstand kritisiert Verdi wegen Flughafen-Warnstreiks
Aus dem Mittelstand kommt wegen des Warnstreiks an Flughäfen scharfe Kritik an der Gewerkschaft Verdi. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Verdi seine Tarifforderungen auf dem Rücken der gesamten deutschen Wirtschaft auslebt“, sagte der Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger. Der geplante Streik werde nicht nur den Flugverkehr beeinträchtigen, sondern auch Tausende von Passagieren, Geschäftsleuten und Touristen im Stich lassen.
Jerger sagte, es sei unverantwortlich, dass Verdi in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit seine Forderungen vom öffentlichen Dienst auf die Luftverkehrsbranche und damit auf weite Teile der Wirtschaft - insbesondere den Mittelstand - ausdehne. „Die Folgen dieses Streiks werden für Unternehmen, Geschäftsleute und Touristen, die auf einen zuverlässigen und schnellen Transport angewiesen sind, verheerend sein.“
Ganztägiger Verdi-Warnstreik an Flughäfen gestartet
Die Gewerkschaft Verdi hat weite Teile des deutschen Luftverkehrs lahmgelegt. In der Nacht auf Freitag hat der geplante ganztägige Warnstreik am Flughafen Hannover begonnen. Der Flughafenbetrieb in Hannover, der als einziger der sieben bestreikten Flughäfen kein Nachtflugverbot hat, laufe sehr eingeschränkt, sagte ein Verdi-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am späten Donnerstagabend. Auch in Frankfurt, München, Stuttgart, Bremen, Hamburg und Dortmund soll möglichst kein Flugzeug mehr starten oder landen.
Donnerstag, 16. Februar
Lufthansa streicht 1200 Flüge in Frankfurt und München
Die Lufthansa muss alleine an ihren wichtigsten Standorten Frankfurt und München rund 1200 Flüge streichen, wie ein Sprecher angekündigt hat. Tausende Passagiere müssen auf andere Flüge oder die Bahn umgebucht werden, die mit einer hohen Auslastung rechnet.
Portal: Nachfrage nach Mietwagen wegen Warnstreiks stark gestiegen
Der Warnstreik an deutschen Flughäfen lässt dem Vergleichsportal Check24 zufolge die Nachfrage nach Mietwagen rapide steigen. „In ganz Deutschland wurden etwa 55 Prozent mehr Leihwagen für Freitag gebucht als in der Vorwoche“, sagte Geschäftsführer Andreas Schiffelholz am Donnerstag in München. In München sei die Nachfrage um die Hälfte gestiegen, in Frankfurt am Main um 75 Prozent. In Leipzig, Düsseldorf und Nürnberg habe sich das Buchungsvolumen mehr als verdoppelt. „ Für eine Abholung in Stuttgart haben sich die Buchungszahlen sogar verdreieinhalbfacht.“
Warnstreik an Flughäfen: Was können betroffene Passagiere tun?
Je nach Ziel und Zeitpunkt ist es unterschiedlich, was betroffene Passagiere bei dem Warnstreik tun können. Auf kurzen Distanzen ist die Deutsche Bahn eine Alternative, die nach eigenen Angaben ein hohes Passagieraufkommen erwartet. Für längere Strecken muss zusammen mit der Fluggesellschaft umgebucht werden. Verbindungen von anderen Städten stehen nur begrenzt zur Verfügung, da die sieben bestreikten Flughäfen für knapp zwei Drittel des deutschen Passagieraufkommens stehen. Mit Frankfurt und München werden zudem die beiden größten Drehkreuze mit besonders vielen Zielen stillstehen. Am Samstag plant der Lufthansa-Konzern wie andere Gesellschaften auch wieder einen Normalbetrieb.
Gäste der Münchner Sicherheitskonferenz von Streik an Flughäfen betroffen
Auch die Gäste der Münchner Sicherheitskonferenz sind von dem Warnstreik betroffen und müssen umbuchen, sofern sie am Freitag mit einem Linienflug über den Münchner Flughafen anreisen wollten. Privatflüge im Zusammenhang mit der Konferenz würden angenommen, hat ein Flughafensprecher erklärt. Auch Regierungsflüge werden von der Notdienstvereinbarung mit Verdi abgedeckt. Am Freitag werden mehr als 50 Privatflüge zur Sicherheitskonferenz erwartet.
Verdi über gemeinsamen Streik: Flughäfen und Passagiere gleichermaßen entlastet
Der gemeinsame Flughafenstreik mehrerer Berufsgruppen entlastet nach Auffassung der Gewerkschaft Verdi die Flughäfen und die Passagiere. Man verhandele über drei verschiedene Tarifverträge, erklärte die Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle am Donnerstag. Die Gewerkschaft hat für Freitag an mehreren Flughäfen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, bei örtlichen Bodenverkehrsdienstunternehmen und bei der Luftsicherheit zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. „Mit ihnen allen gemeinsam an einem Tag zu streiken, bedeutet für die Flughäfen, dass sie sich nur auf diesen einen Tag einrichten müssen und nicht an unterschiedlichen Tagen bestreikt werden.“
Auch die Passagiere, auf deren Verständnis man hoffe, müssten an diesem Tag nach Ausweichmöglichkeiten suchen, aber eben nicht an drei verschiedenen Tagen, sagte Behle. Die Gewerkschafterin verteidigte den ganztägigen Warnstreik. „Die Beschäftigten, die gerade an den Flughäfen häufig prekär beschäftigt sind, brauchen jetzt Zeichen von den Arbeitgebern, dass sie sich bewegen, und sie brauchen vor allem schnell deutlich mehr Geld - denn jetzt sind ihre Kühlschränke zu füllen, hohe Mieten zu zahlen und extrem gestiegene Energiekosten zu begleichen.“ Eine Urabstimmung habe man nicht durchgeführt, weil die Verhandlungen noch nicht gescheitert seien.
Warnstreik in Stuttgart: Am Freitag keine Hilfsflüge in die Türkei
Anders als von der Gewerkschaft Verdi angekündigt werden am Freitag keine Flüge in Richtung des Katastrophengebiets in der Türkei vom Stuttgarter Flughafen aus starten. „Es wird keine Passagierflüge und auch keine Frachtflüge geben“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Die Gewerkschaft hatte zuvor angekündigt, im Rahmen einer Notdienstvereinbarung zehn Flüge mit Hilfsgütern und Angehörigen in die Türkei zu ermöglichen. Die Flugsicherung solle mit Notschaltern besetzt sein.
Der Flughafensprecherin zufolge sind nur militärische Flüge, Sicherheitslandungen oder medizinische Flüge – etwa dringende Organspenden – am Freitag möglich. Wegen des Verdi-Warnstreiks fallen am Freitag allein 162 Flüge in Stuttgart aus. Rund 20.000 Menschen sind davon betroffen. Auch die Flughäfen Frankfurt, München und Hamburg hatten angekündigt, den regulären Passagierbetrieb am Freitag auszusetzen. Der Flughafenverband ADV erwartet wegen des Verdi-Warnstreiks an sieben deutschen Airports insgesamt gut 2340 Flugausfälle.
Verdi ruft zum Warnstreik am Leipziger Flughafen auf
Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik auf dem Leipziger Flughafen aufgerufen. Wie ein Sprecher mitteilte, sollen die Beschäftigten im Bereich der Flughafen-Sicherheit ab Donnerstag, 15 Uhr, ihre Arbeit niederlegen. Der Warnstreik werde bis Samstag, 6 Uhr dauern. Die Auswirkungen auf den Luftverkehr sind einem Flughafensprecher zufolge noch unklar. Verdi wies darauf hin, dass Hilfslieferungen, die von Leipzig/Halle in die Welt gehen, nicht von den Streikmaßnahmen betroffen seien. Auch an größeren Flughäfen wie Frankfurt oder München soll am Freitag die Arbeit niedergelegt werden.
56 Flüge am BER von Warnstreiks am Freitag betroffen
Am Flughafen Berlin-Brandenburg sind für Freitag 28 Flüge nach Frankfurt, München und Stuttgart aufgrund der angekündigten Warnstreiks gestrichen worden. Zudem fallen 28 Ankünfte aus den drei Städten aus, wie am Donnerstag auf der Webseite des Flughafens zu sehen war. Wie der Flughafen mitteilte, ist darüber hinaus nicht mit weiteren Beeinträchtigungen durch die Arbeitsniederlegungen zu rechnen. Am BER selbst sind keine Streiks angekündigt. Bei den Ausfällen handelt es sich um 13 Flüge nach Frankfurt, 10 nach München und 5 nach Stuttgart – und jeweils genauso viele Ankünfte aus diesen Städten.
Luftsicherheitsunternehmen kritisiert Verdi-Streik: Nicht nachvollziehbar
Vor dem für Freitag geplanten Verdi-Streik an sieben deutschen Flughäfen haben die Arbeitgeber der Luftsicherheitsbranche den Ausstand kritisiert. Der Verband BDLS wehrte sich gegen die gewerkschaftliche Strategie, dass seine Verhandlungen mit denen des Öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste verquickt werden. „Verdi macht gemeinsame Sache mit mehreren anderen Gewerken, und so verschwimmen für Außenstehende die Ziele und Grenzen des Streiks. Dies wird ganz bewusst so ausgenutzt“ sagte BDLS-Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser am Donnerstag.
Bei der Luftsicherheit gehe es nicht um höhere Löhne, sondern um Nebenthemen wie Zeitzuschläge und Führungskräftezulagen. Mit dem Abschluss 2022 seien für die Personen- und Gepäckkontrolleure weit überdurchschnittliche Einkommenssteigerungen um bis zu 28,2 Prozent vereinbart worden, die in diesem Jahr in zwei Stufen in Kraft treten. Es sei auch falsch, dass der BDLS bei den offenen Themen sich nicht bewegt habe.
Ohnehin komme Streik „absolut zur Unzeit“, sagte Friebertshäuser. Verdi hätte vom Streik aus humanitären Gesichtspunkten absehen müssen, weil dringend benötigte Hilfsgüter nicht ins türkische Erdbebengebiet gebracht werden könnten. „Das ist menschlich gesehen katastrophal und auch kein Warnstreik mehr.“
Hackerangriff? Mehrere Internetseiten von deutschen Flughäfen nicht nutzbar
Die Internetauftritte verschiedener deutscher Flughäfen sind gestört. So vermutet der Flughafen Nürnberg, dass es sich um einen Hackerangriff handelt, bei dem die Seite so viele Anfragen bekommt, dass sie zusammenbricht.
In Nordrhein-Westfalen waren Düsseldorf und Dortmund zeitweise betroffen. Die Fehlersuche läuft dort noch. Die Website des Flughafens Erfurt-Weimar wurde abgeschaltet. Der Internetanbieter prüfe, ob es sich um einen Hackerangriff handele, sagte ein Sprecher. Auswirkungen auf den Luftverkehr insgesamt waren zunächst nicht bekannt.
Frankfurter Flughafen: Geregelter Betrieb nach Lufthansa-Chaos
Nach dem Lufthansa-Flugchaos durch eine Panne bei Bauarbeiten ist der Betrieb am Frankfurter Flughafen am Donnerstag normal angelaufen. Es herrsche geregelter Betrieb, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstagmorgen. Geringfügige Verspätungen gebe es nur wegen Nebels.
Die Lufthansa-Probleme waren laut dem Unternehmen am Mittwoch durch Arbeiten an einer S-Bahn-Strecke in Frankfurt ausgelöst worden. Dabei wurden der Deutschen Telekom zufolge bereits am Dienstag Glasfaserkabel von einem Bagger durchtrennt. Tausende Passagiere mit Verbindungen über das Drehkreuz Frankfurt waren von Verspätungen und Ausfällen betroffen. Der Frankfurter Flughafen am Mittwoch war für rund drei Stunden gesperrt und am frühen Nachmittag für Landungen wieder freigegeben worden.
Berlinale-Chefin: Auswirkungen des Flughafenwarnstreiks noch unklar
Dass am Freitag mehrere deutsche Flughäfen bestreikt werden sollen, stellt womöglich auch die Festivalleitung der Berlinale vor Herausforderungen. Die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg hatten angekündigt, an dem Tag den regulären Passagierbetrieb einzustellen. Zudem gab es am Mittwoch Computerprobleme bei der Lufthansa. Auf die Frage, welche Auswirkungen das für die Gästeliste habe, sagte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek am Donnerstagmorgen im rbb-Inforadio: „Das kann ich natürlich noch nicht genau einschätzen.“
Ihre Gästeabteilung werde wie wild daran arbeiten, dass andere Lösungen gefunden würden, sagte Rissenbeek. Vielleicht müssten Gäste auf andere Flughäfen ausweichen und dann müsse man mit Zugverbindungen denken. „Das ist eine große Herausforderung, das will ich jetzt nicht verschweigen.“ Aber die Gäste, die Freitag gebraucht würden, seien schon da? „Ja, die sind schon da.“
Mittwoch, 15. Februar
BER: Warnstreik am Freitag könnte 28 Abflüge betreffen
Der Warnstreik könnte indirekt auch Folgen für den Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) haben. Von insgesamt 220 Starts könnten 28 Abflüge nach Frankfurt, München und Stuttgart von möglichen Streichungen betroffen sein, sagte eine Flughafen-Sprecherin am Mittwoch. Passagiere sollten sich vorab über ihre Flüge informieren.
Flughafenverband: Mehr als 295.000 Flugreisende von Warnstreiks betroffen
Der Flughafenverband ADV rechnet angesichts des Warnstreiks mit 2340 Ausfällen im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr. „Dass unter dem Konflikt am Freitag über 295.000 Flugreisende zu leiden haben, ist nicht zumutbar. Lösungen müssen am Verhandlungstisch gefunden werden und nicht auf dem Rücken der Passagiere“, sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des ADV, Die Passagiere würden zum Spielball der Verdi-Streiktaktik.
Allein in Frankfurt waren für Freitag 1005 Flugbewegungen geplant gewesen, teilte eine Sprecherin des Betreibers Fraport mit. Es seien 137.000 Passagiere betroffen. In Stuttgart sind laut Flughafen 162 Flüge und rund 20.000 Passagiere vom Warnstreik betroffen. Der Flughafen München sprach von mehr als 700 betroffenen Starts und Landungen, in Hamburg trifft es einer Flughafensprecherin zufolge rund 32.000 Passagiere.
Lufthansa: Mehr als 1000 Flüge werden am Freitag gestrichen
Lufthansa streicht Stand Mittwochabend rund 1200 Flüge an den Flughäfen Frankfurt und München, wie ein Lufthansa-Sprecher sagte. Die Zahl werde sich noch erhöhen, da nicht nur diese beiden Airports von dem Warnstreik betroffen sind. Kunden würden informiert.
Auch Umsteigeverkehr in Frankfurt vom Warnstreik betroffen
Nach Angaben des Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport wird auch der Umsteigeverkehr vom Warnstreik betroffen sein und kann nicht abgewickelt werden. Passagiere würden vor diesem Hintergrund „dringend“ gebeten, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen.
Warnstreiks an Flughäfen: Das fordern Verdi und dbb
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.
