Streit um Betriebsratswahl bei Berliner Lieferdienst Gorillas geht vor Gericht
Das Unternehmen verlangt, die Betriebsratswahl mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Nun muss am Mittwoch das Arbeitsgericht entscheiden.

Berlin- Der Streit um die Wahl eines Betriebsrats beim Berliner Start-up Gorillas beschäftigt am Mittwoch (10.30 Uhr) das Arbeitsgericht der Hauptstadt. Der Lieferdienst verlangt nach Gerichtsangaben die von 22. bis 27. November geplante Wahl mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Das Unternehmen argumentiert unter anderem, dass das Verfahren zur Bestellung des Wahlvorstandes nicht ordnungsgemäß verlaufen sei. Angesichts von Umstrukturierungen soll der Wahlvorstand außerdem nicht zuständig sein für die Beschäftigten, die zur Wahl aufgerufen sind.
Bei dem Lieferdienst gibt es seit Monaten Streit um die Arbeitsbedingungen. Ein Zusammenschluss von Mitarbeitern, das „Gorillas Workers Collective“, kritisiert unter anderem befristete Verträge, mangelnde Ausrüstung für Fahrer sowie eine schlechte Dienstplanung. Gorillas betont stets, die Kritik ernst zu nehmen und viele Punkte bereits verbessert zu haben.
Am Arbeitsgericht Berlin sind nach Angaben einer Sprecherin Dutzende Verfahren anhängig. Am Dienstagabend beteiligten sich etliche Menschen in Berlin-Kreuzberg an einer „Solidaritäts-Demonstration“ mit den Beschäftigen von Gorillas. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben zur Zahl der Teilnehmenden an der angemeldeten Aktion machen.
