Kampfpanzer für die Ukraine: Heftiger Streit zwischen Deutschland und USA
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin war im Kanzleramt, um mit der Bundesregierung über Leopard-2-Lieferungen für die Ukraine zu beraten. Offenbar hat es gekracht. Die Bundesregierung dementiert.

Offenbar sind die USA sauer auf die deutsche Bundesregierung: Die vertagte Entscheidung über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine hat einem Medienbericht zufolge zu wütenden Reaktionen bei der amerikanischen Regierung geführt.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, schilderte Verteidigungsminister Lloyd Austin offenbar seine Gespräche in Berlin innerhalb amerikanischer Regierungskreise. Demnach sei Austin vergangenen Donnerstag länger als geplant im Kanzleramt geblieben und dabei mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt „in ein heftiges Wortgefecht“ geraten. Der SZ-Bericht soll jetzt von der Bundesregierung dementiert worden sein, wie Spiegel-Journalisten auf Twitter schreiben.
Journalisten: Bundesregierung dementiert SZ-Bericht
Scholz macht die Lieferung der Leopard-Kampfpanzer und die Freigabe aus Beständen anderer Länder davon abhängig, dass auch die USA Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Konkret will Deutschland erst liefern, wenn die USA ihrerseits Abrams-M1-Kampfpanzer schicken. Der US-Verteidigungsminister habe darauf verwiesen, dass die Verlegung und der Betrieb dieser Panzer zu aufwändig und langwierig sein würden. Verteidigungsminister Boris Pistorius sei in diese Bedingung nicht eingeweiht gewesen, heißt es.
Wichtig: Die Bundesregierung dementiert diesen Bericht scharf. „Weder in Bezug auf den Inhalt noch auf den Ton treffen diese Berichte zu.“ @gebauerspon https://t.co/X1aKtOPYqo
— Veit Medick (@vmedick) January 22, 2023
Austin sei insbesondere darüber verärgert gewesen, dass die Bundesregierung vor dem Ramstein-Treffen mit ihren Forderungen an die USA an die Öffentlichkeit gegangen war. Auch der US-Sicherheitsberater habe gegenüber dem außenpolitischen Berater von Scholz am Telefon heftig und schroff protestiert, schreibt die SZ.
Transparenzhinweis: Laut Spiegel-Journalisten wird der Bericht der SZ von der Bundesregierung dementiert.
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