Student in Berlin entführt: Polizei verhaftet weiteren Verdächtigen

Im Fall des festgehaltenen Studenten haben Ermittler einen 20-Jährigen dabei erwischt, wie er sich Zutritt zu einer polizeilich gesicherten Wohnung verschaffte.

Beamte einer Einsatzhundertschaft sichern eine Festnahme ab (Symbolbild).
Beamte einer Einsatzhundertschaft sichern eine Festnahme ab (Symbolbild).dpa/Paul Zinken

Im Fall des entführten Studenten Timothy S. in Berlin ist ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 20-Jährige habe sich Zutritt zu einer polizeilich gesicherten Wohnung verschaffen wollen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Berlin mit. „Dabei konnte er aufgrund eines mittlerweile gegen ihn erlassenen Haftbefehls festgenommen werden.“

Er sitze nun in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird den Angaben zufolge wegen erpresserischen Menschenraubs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und besonders schwerer räuberischer Erpressung ermittelt - ebenso gegen einen zuvor festgenommenen mutmaßlichen Mittäter. Sie seien der Polizei nicht unbekannt, hieß es.

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Entführer wollten immer mehr Geld vom Konto des Studenten abheben

Die beiden Männer sollen laut Polizei und Staatsanwaltschaft den 22 Jahre alten Studenten mit einer Waffe zur Herausgabe seines Mobiltelefons und Gelds gezwungen haben. Danach habe der Student auch unter Anwendung von Gewalt Geld abheben müssen. Vom 30. Juli bis 5. August sollen die beiden Männer den 22-Jährigen in einer Wohnung gegen seinen Willen festgehalten haben, um so weiter Geld vom Konto des jungen Mannes abzuheben. Freunde und Familie hatten in den sozialen Medien und mit Aushängen nach dem schlanken Mann mit markanter Brille und schwarzen Haaren gesucht.

Alles begann in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli in einer Bar in Berlin-Neukölln. In der Nacht sei er noch in Teltow in einer Sparkassenfiliale gesehen worden - danach fehlte jede Spur von ihm. Unklar war zunächst, ob er seine Entführer in dem Lokal kennenlernte. Er wurde im Rahmen eines Polizeieinsatzes laut Behördenangaben schließlich in einer Berliner Wohnung entdeckt und befreit.