Studentin getötet und zerstückelt: Russischer Historiker verurteilt

Der Mann begründete die Bluttat damit, dass die junge Frau sich in ein „Monster“ verwandelt und ihn verrückt gemacht habe.

Oleg Sokolow (l) mit seinem Anwalt
Oleg Sokolow (l) mit seinem Anwaltdpa/TASS/Peter Kovalev

St. Petersburg-Weil er eine junge Studentin getötet und zerstückelt hat, ist ein 64 Jahre alter russischer Historiker in St. Petersburg zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Der international bekannte Napoleon-Experte muss für zwölf Jahre und sechs Monate in ein Straflager, wie die Richter am Freitag der Staatsagentur Tass zufolge urteilten. Sie sahen es demnach als erwiesen an, dass der Professor die 24-jährige Frau, mit der er zusammenlebte, im November vorigen Jahres aus Eifersucht getötet hat.

Der Mann feuerte der Untersuchung zufolge Schüsse auf die Studentin ab, würgte sie und zerstückelte ihre Leiche. Teile des Körpers wollte er im Fluss Moika der Hafenstadt versenken. Dabei war er vermutlich selbst ins Wasser gefallen und gerettet worden. Der Wissenschaftler der Staatlichen St. Petersburger Universität hatte die Tat gestanden. Seine Verteidiger erwägen eine Berufung gegen das Urteil.

Der Fall hatte über Russland hinaus für Schlagzeilen gesorgt. Der Historiker Oleg Sokolow war immer wieder im Napoleonkostüm aufgetreten und hatte historische Schlachten nachgestellt.

Er begründete die Bluttat damit, dass die junge Frau sich in ein „Monster“ verwandelt und ihn verrückt gemacht habe. Auch andere Frauen bezichtigten den Professor gewaltsamer Übergriffe. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess 15 Jahre Haft gefordert. Die Verteidiger plädierten dagegen für acht Jahre. Der Wissenschaftler erklärte, er wolle „bestraft werden“ für das, was passiert sei.

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