Studie: Falschparken kann sich lohnen

Parksünder haben laut Forschern mitunter gegenüber Gebühren zahlenden Autofahrern wirtschaftliche Vorteile. Doch Berlin will noch härter gegen sie vorgehen.

Eine Ordnungshüterin verteilt Strafzettel Berlin (Symbolbild).
Eine Ordnungshüterin verteilt Strafzettel Berlin (Symbolbild).imago/Thomas Trutschel

Falschparken kann sich offenbar lohnen. Wie aus einer aktuellen Studie der Hochschule München (HM) hervorgeht, lohnt es sich in vielen Fällen auf ein Parkticket zu verzichten – zumindest außerhalb der Stadtzentrums. „Ökonomisch gesehen rechnet es sich also häufig falsch zu parken“, sagt Professor Andreas Humpe von der Fakultät für Tourismus.

Der Grund für die möglichen wirtschaftlichen Vorteile für Falschparker: In vielen Stadtteilen ist das Risiko ohne Parkticket erwischt zu werden sehr gering. Die Wissenschaftler analysierten Daten aus der Stadt Freiburg. Sie unterteilten dafür das Stadtgebiet in geografische Sechsecke und berechneten anschließend die Wahrscheinlichkeit für das Risiko pro Sechseckstunde beim Falschparken ein Bußgeld zu kassieren.

Berlin will mit ScanCars gegen Parksünder vorgehen

Die Ergebnisse im Detail: In 61,3 Prozent der im Zentrum gelegenen Sechseckstunden und in 94,4 Prozent der außerhalb gelegenen Sechseckstunden war es „wirtschaftlich vorteilhaft“, keine Parkgebühren zu zahlen, so die Studienautoren. Doch die entwischten Parksünder kosten die Kommunen Geld.

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Das Land Berlin beispielsweise will daher künftig sogenannte ScanCars einsetzen. Falschparker sollen mithilfe der Technologie effizienter aufgespürt werden. Laut dem Tagesspiegel will die Stadt so 2000 Kontrollen pro Tag und eingesetztem Fahrzeug durchführen. Ein Mitarbeiter, der zu Fuß unterwegs ist, schafft demnach derzeit 200 bis 300 Kontrollen.