Studie: Forscher finden Hai-DNA in Katzen- und Hundefutter

Gekennzeichnet würden die Produkte oftmals nur mit Hinweisen wie „Weißfisch“ oder „Fisch“. Gefährdete Haie fanden sich nicht auf der Zutatenliste.

Ein Blauhai (Prionace glauca) schwimmt vor der Insel Fajal
Ein Blauhai (Prionace glauca) schwimmt vor der Insel Fajalimago/Beatrix Schmitt

Forscher haben Spuren von gefährdeten Haifischarten im Futter für Haustiere gefunden. Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, war der in der Tiernahrung am häufigsten festgestellte Hai der Blauhai, der zwar laut der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) nicht als bedroht gilt, dessen Bestand allerdings wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge überfischt ist. Am zweithäufigsten wurde demnach der Seidenhai identifiziert, am dritthäufigsten den Weißspitzen-Riffhai. Beide Hai-Arten stehen auf der Roten Liste der IUCN.

Den Wissenschaftlern aus Singapur zufolge enthielten insgesamt 31 Prozent der 144 Proben aus 45 Tierfutterprodukten von 16 verschiedenen Marken Hai-Spuren. In der Studie, die in der Zeitschrift „Frontiers in Marine Science“ erschienen ist, heißt es: „Die meisten Produkte verwendeten die allgemeinen Begriffe ‚Fisch‘, ‚Meeresfisch‘, ‚weißer Köder‘ oder ‚Weißfisch‘ in der Zutatenliste, um ihren Inhalt zu beschreiben. Einige führten ausdrücklich ‚Thunfisch‘ oder ‚Lachs‘ auf, andere gaben keinerlei Fisch als Zutat an. Keines der in dieser Arbeit gesammelten Tiernahrungsprodukte führte speziell Haie auf der Zutatenliste auf.“

Wertlose Haikadaver in Tiernahrung mitverarbeitet?

Die Identifikation der Hai-Arten erfolgte auf Grundlage einer DNA-Sequenzierung, die allesamt in Singapur einkauft wurden. Die Forscher vermuten, dass die Tiernahrungsindustrie Haikadaver mitverarbeiten. Denn: Nur die Flossen gelten als hochwertiges Fleisch – vor allem in Südostasien. Die weit wandernde Blauhai-Art mache oftmals Beifang aus, was ihren hohen Anteil im untersuchten Tierfutter erkläre.

Die Forscher sind jedoch skeptisch, dass der Versuch der Vermeidung von Verschwendung im Haiflossenhandel der einzige Grund für ihre Entdeckungen ist. Vielmehr sei der hohe Fischereidruck, dem Haie zunehmend ausgesetzt sind, wohl verantwortlich. Wie hoch der Anteil der Haifisch-Spuren im Tierfutter ist bleibt in der Studie unklar. Die Sequenzierung lässt an dieser Stelle keinen Aufschluss über die Menge an Haifisch-DNA zu.