Studie: Jeder Fünfte in Berlin ist Geringverdiener
Wer 2284 Euro brutto oder noch weniger im Monat bekommt, zählt zu den Geringverdienern. Berlin liegt über dem Bundesdurchschnitt.

Berlin-In Berlin gehört jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte einer Studie zufolge zu den sogenannten Geringverdienern. Ihr Einkommen lag 2020 bei weniger als zwei Dritteln des mittleren monatlichen Bruttoeinkommens, wie aus der Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Zum Stichtag der Studie (31.12.2020) entsprach das einem Bruttolohn von maximal 2284 Euro.
Berlin liegt laut Studie mit einem Anteil von 19,2 Prozent etwas über dem bundesweiten Durchschnitt von 18,7 Prozent der Vollzeitbeschäftigten mit entsprechend niedrigen Entgelten.
Ost- und Westdeutschland nähern sich an
Der Untersuchung zufolge gehörten im bundesweiten Schnitt mehrheitlich die Frauen zu den Geringverdienenden. In der Bundeshauptstadt war das Verhältnis demnach umgekehrt (Frauen: 18,8 Prozent, Männer: 19,4 Prozent).
Zu Beginn des Erhebungszeitraums der Studie im Jahr 2011 gab es größere Unterschiede zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern. Im Verlauf der Jahre näherten sich die Quoten jedoch an: Waren 2011 noch 39,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Osten und 16,9 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Westen Geringverdienende, so sanken die Anteile bis 2020 um 10,2 Prozentpunkte im Osten – aber nur um 0,5 Prozentpunkte im Westen.
Zahlen zur Entwicklung der Anzahl von Vollzeitbeschäftigten mit geringem Einkommen von 2011 bis 2020 in Berlin lagen der Hans-Böckler-Stiftung nicht vor.
