Studie: Mehrheit der Deutschen würde persönliche Daten verkaufen
60 Prozent der Deutschen würden an vertrauenswürdige Unternehmen persönliche Informationen oder Daten gegen Geld weitergeben. Der Mehrheit der Deutschen ist der Wert ihrer persönlichen Daten allerdings nicht bewusst.

Hamburg-Einer aktuellen repräsentativen Studie des Finanzdienstleisters EOS zum Thema „Was sind Daten wert?“ zufolge würden 60 Prozent der deutschen Verbraucher teilweise gegen Bezahlung auf Datenschutz verzichten – wenn es sich um ein seriöses Unternehmen handelt.
Entscheidend ist die Art der Daten. Es geht laut Studie neben persönlichen Informationen um Kaufentscheidungen sowie Vorlieben für Produkte und Marken. Auch Interaktionsdaten oder Daten zum Surfverhalten sind eher unproblematisch (45 Prozent). Konto- oder Kreditkartendaten sowie Einblicke ins Bankkonto sind hingegen für eine große Mehrheit zu sensibel, um sie zu veräußern (unter 10 Prozent).
Nach dem konkreten Vergütungswunsch gefragt, sind für rund die Hälfte der Befragten in Deutschland vor allem Sachprämien und Rabatte attraktiv, während ein privilegierter Kundenstatus (18 Prozent) und bessere Serviceleistungen (13 Prozent) weniger gefragt sind relevant für die Preisgabe.
Datenverkauf für 500 Euro
Dr. Henning Stolze, Leiter Data Governance & Data Management, EOS Deutscher Inkasso-Dienst, sagt: „Unternehmen müssen den Schritt machen, die Gegenleistung für Daten sowie deren Nutzen klarer auszuweisen. Also auch die Möglichkeiten aufzuzeigen, was man als Verbraucher konkret dafür bekommt, wenn man Daten zur Verfügung stellt. So können beide Seiten profitieren.“
Laut der EOS Studie ist erst jedem fünften Deutschen für die Preisgabe bestimmter Daten eine Gegenleistung angeboten worden. Mit Blick auf den konkreten monetären Gegenwert herrscht aber noch Unklarheit: So glauben 65 Prozent der Deutschen, dass dem Großteil der Verbraucher der monetäre Wert ihrer Daten nicht bewusst ist.
78 Prozent der Befragten würden einem vertrauenswürdigen Unternehmen selbst persönliche Informationen verkaufen, jedoch hat nur knapp die Hälfte von ihnen (47 Prozent) dafür eine konkrete Preisvorstellung im Kopf. Diese liegt für rund 43 Prozent bei unter 50 Euro und für weitere 20 Prozent im Bereich bis 100 Euro. 17 Prozent wären hingegen für einen Betrag von bis zu 500 Euro zur Preisgabe von Daten bereit und für jeden Fünften müssten sogar mehr als 500 Euro als Gegenleistung fließen.