Studie: Klimawandel könnte Deutschland bis 2050 900 Milliarden Euro kosten
Der Klimawandel wird laut einer Studie schwere ökonomische Folgen haben. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Klimaanpassungsgesetz.

Der Klimawandel könnte einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge bis 2050 in Deutschland wirtschaftliche Schäden von bis zu 900 Milliarden Euro verursachen. Wie das Handelsblatt (Montagsausgabe) unter Berufung auf das von mehreren Instituten erarbeiteten Papier berichtete, rechnen die Autoren je nach Ausmaß der Erderwärmung mit Folgekosten von 280 bis 900 Milliarden Euro. „Die Klimaveränderungen haben schon heute schwere ökonomische Folgen, die massiv anwachsen können“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Wenzel (Grüne) der Zeitung.
An der Studie, die am Montag vorgestellt werden sollte und dem Handelsblatt vorab vorlag, hatten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG gearbeitet.
Schäden durch Klimawandel: Studie berücksichtigt Wiederaufbaukosten
Während in der Regel bei der Berechnung von Folgeschäden des Klimawandels vor allem Zerstörungen etwa durch Überflutungen berücksichtigt werden, nimmt das vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Papier dem Handelsblatt zufolge auch Schäden über reine Wiederaufbaukosten hinaus in den Blick. So berücksichtigten die Autoren etwa zusätzliche Belastungen durch eingeschränkte Produktionsmöglichkeiten oder unterbrochene Lieferketten.
Um die finanziellen Auswirkungen der Klimakrise zu reduzieren, arbeitet die Bundesregierung Wirtschaftsstaatssekretär Wenzel zufolge an einem „Klimaanpassungsgesetz“. Ökonom Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sagte dem Handelsblatt, neben „weltweiten Anstrengungen für den Klimaschutz“ seien auch „lokale Maßnahmen zur Anpassung an das veränderte Klima“ nötig.
