Hirnfrost: Warum bekommen wir von Eis Kopfschmerzen?
Berlin schwitzt, Eis oder kalte Getränke versprechen Abkühlung – wenn da nicht der leidige Hirnfrost wäre. So lässt sich der Kältekopfschmerz vermeiden.

Sphenopalatine Ganglioneuralgia – im Alltag besser bekannt als Hirnfrost – ist der plötzlich auftretende stechende Kopfschmerz, den wir verspüren, wenn wir zu schnell kalte Lebensmittel oder Getränke verzehren. Die unangenehme Nebenwirkung sommerlicher Erfrischungen geht dabei auf einen natürlichen Schutzreflex des menschlichen Körpers zurück.
Ausgelöst wird der meist wenige Minuten anhaltende Kopfschmerz über einen Kältereiz am Gaumen, zum Beispiel durch den Verzehr eines Speiseeises oder eisgekühlten Getränks. Weil unser Körper instinktiv ein plötzliches Absinken der Temperatur befürchtet, erweitern sich die Blutgefäße im Gehirn – wodurch der gefürchtete Hirnfrost entsteht.
Studie: Langsamer Verzehr schützt am Besten
Auch wenn der „brain freeze“ gesundheitlich völlig unbedenklich ist, gibt es einige Tricks, die zur Vermeidung des unangenehmen Kopfschmerzes angewandt werden können. Da der Hirnfrost über den Gaumen ausgelöst wird, kann es schon helfen, beim Eisessen darauf zu achten, dass dieser nicht zu viel mit der gefrorenen Speise in Berührung kommt. Ist es für Vermeidungsstrategien bereits zu spät, kann das Drücken der Zunge an den Gaumen kurzfristige Linderung verschaffen.
Laut einer kanadischen Studie tritt Hirnfrost nur bei etwa einem Drittel der Menschen auf. Im Rahmen des Forschungsprojekts zum „ice cream headache“ wurden 145 Schulkinder in zwei Gruppen aufgeteilt: Schnellesser und Langsamesser. Während 27 Prozent der Schnellesser nach dem Verzehr von 100 Milliliter Speiseeis über Kopfschmerzen klagten, waren es bei den Langsamessern nicht einmal halb so viele. Demnach scheint die hilfreichste Methode gegen Hirnfrost letztlich immer noch Mäßigung beim Genuss der erfrischenden Köstlichkeiten zu sein.
