Sturm fegt über Norddeutschland: Massive Probleme im Bahnverkehr

Im Norden Deutschlands sorgt „Nadia“ für Ausfälle im Zugverkehr. Das Bundesamt für Seeschifffahrt verschärft seine Sturmflut-Warnung.

Schleswig-Holstein, Reinbek: Feuerwehrleute zersägen einen großen Baum, der auf ein Wohnhaus gestürzt ist.
Schleswig-Holstein, Reinbek: Feuerwehrleute zersägen einen großen Baum, der auf ein Wohnhaus gestürzt ist.dpa/Daniel Bockwoldt

Wegen des Sturmtiefs über der Nordsee kommt es in Norddeutschland zu massiven Problemen im Bahnverkehr. Der Fernverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen sei für etwa 50 Minuten eingestellt worden, mittlerweile aber wieder angelaufen, sagte ein Bahnsprecher am Samstagabend in Berlin. Als Grund nannte er Sturmschäden. Betroffen sind den Angaben zufolge insbesondere die ICE-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin. Dort komme es auch weiterhin zu großen Beeinträchtigungen, sagte der Sprecher weiter.

Im Regionalverkehr gibt es der Bahn zufolge ebenfalls Zugausfälle und Verspätungen. Reisende und Pendler sollten sich vor Fahrtantritt über die Webseite, die App oder telefonisch informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.

Die nächsten Stunden bleiben nach Angaben des Deutsche Wetterdienstes (DWD) stürmisch. Die Experten warnten am Samstag vor Sturm bis hin zu Orkanböen. Der Höhepunkt wurde in der Nacht zum Sonntag erwartet. Wann die Züge wieder wie geplant fahren, war daher zunächst unklar. Man müsse zunächst die Nacht abwarten, sagte der Bahnsprecher.

Bundesamt für Seeschifffahrt verschärft Sturmflut-Warnung

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verschärfte seine Sturmflut-Warnung. Für die deutsche Nordseeküste bestehe nun die Gefahr einer schweren Sturmflut, teilte das BSH am Samstagabend mit. Die Wasserstände im Hamburger Elbgebiet könnten 2,5 bis 3 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser. Der Scheitelpunkt soll am Sonntagmorgen gegen 1.50 Uhr erreicht werden. Auch für Ost- und Nordfriesland bestehe den Angaben nach eine Warnung vor einer schweren Sturmflut.

Zuvor hatten die BSH-Experten an der Elbe in Hamburg mit Wasserständen von 2 bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser gerechnet. An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.