Sturz aus Hotelfenster: Identität der toten Frau ist aufgeklärt

Die Unbekannte hatte mit falschen Personalien in Hotels eingecheckt. Nach ihrem Tod hatte die Polizei Foto von ihr veröffentlicht. 

Mitarbeiterinnen der Kriminaltechnik bei einem Einsatz in Berlin (Symbolbild). 
Mitarbeiterinnen der Kriminaltechnik bei einem Einsatz in Berlin (Symbolbild). dpa/Paul Zinken

Berlin-Der Tod einer unbekannten Frau, die unter verschiedenen Identitäten in Hotels eingecheckt hat, gab den Ermittlern der Vermisstenstelle Rätsel auf. Nachdem die Polizei am 20. Januar Fotos der Toten veröffentlicht hatte, kam Bewegung in den Fall. Am Montag teilte die Berliner Polizei nun mit, dass verstorbene Frau „heute Dank  zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung identifiziert werden“ konnte. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um eine 62-jährige, gebürtige Dortmunderin.

Todesursache sei nach Angaben der Polizei ein Fenstersturz aus einem Hotel in der Schildhornstraße in Steglitz. Ermittler gehen davon aus, dass die Frau am 12. Januar 2021 Suizid beging. Ein Verbrechen wird ausgeschlossen.

In dem Hotel mietete sie sich seit dem 9. März 2020 mit den fiktiven Personalien Anna Maria Mannsfeld, geboren in Soest und wohnhaft in Möhnesee, ein. Sie habe sich dort regelmäßig mit mehrtägigen Unterbrechungen aufgehalten. „Die Hotelkosten bezahlte sie stets in bar“, erklärte eine Polizeisprecherin.

Ermittlungen ergaben zudem, dass die Frau im Jahr 2018 unter dem Namen Annegret Richter, geboren in Soest und wohnhaft in Arnsberg, in der Stadt Aue in Sachsen polizeilich in Erscheinung getreten war. In einer Polizeidienststelle sollen die später veröffentlichen Fotos entstanden sein. 

Die Polizei geht davon aus, dass die 62-Jährige die Personalien erfunden hatte. Da sie allerdings real existierende Straßennamen und Hausnummern in Möhnesee und Arnsberg angegeben hatte, „konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Verstorbene einen näheren Bezug zu den Orten hat“, so die Sprecherin. 

Nachdem bekanntgegeben wurde, dass die Identität der Frau geklärt ist, hat die Redaktion der Berliner Zeitung die von der Polizei veröffentlichten Fotos entfernt. 

Hilfe-Nummern
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis sonnabends von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Sonnabend nehmen die jungen Berater des Teams Jugendliche beraten Jugendliche die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch Türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de