Südafrika im Griff der Delta-Variante

Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika schnellt nach oben. Mittlerweile ist die Delta-Variante in dem Land vorherrschend.

Johannesburg: Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereiten sich auf die Untersuchung von Patienten auf Corona vor. Die Delta-Variante hat das Land zunehmend im Griff.
Johannesburg: Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereiten sich auf die Untersuchung von Patienten auf Corona vor. Die Delta-Variante hat das Land zunehmend im Griff.AP/Denis Farrell

Johannesburg-In Südafrika steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich an. Nach Angaben der Regierung befindet sich das Land mit mehr als 56 Millionen Einwohnern zunehmend im Griff der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus. Die amtierende Gesundheitsministerin Mmamoloko Kubayi sagte am Samstag: „Leider haben unsere Wissenschaftler entdeckt, dass wir eine neue Variante haben, die in unserem Land vorherrschend ist.“

Binnen 24 Stunden gab es nach offiziellen Angaben 18.762 Neuinfektionen – 11.777 davon allein im Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Johannesburg. Dort befindet sich mittlerweile die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze. Südafrika ist in Afrika zahlenmäßig das am schwersten betroffene Land. Bislang wurden 1,9 Millionen Fälle dokumentiert. Kapp 60.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.

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Weitere Corona-Variante in Südafrika aufgetaucht

In dem Kapstaat kursiert auch eine weitere Variante des Sars-CoV-2-Virus, die als besonders ansteckend gilt. Deswegen haben viele Länder Restriktionen für Reisende aus Südafrika verhängt. Die bisherigen Einschränkungen haben verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft. Millionen Menschen kämpfen ums Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschärft.

Bereits vor der Corona-Epidemie steckte Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft in einer schwierigen Lage. Das Land mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und brutalen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung.