Nach 163 Stunden unter Trümmern: Einsatzkräfte retten zwei Überlebende

Es grenzt an ein Wunder: Knapp eine Woche nach dem folgenschweren Erdbeben konnten zwei Überlebende gerettet werden. Die Zahl der Todesopfer nach dem Beben steigt derweil auf über 37.500.

Die Einsatzkräfte geben die Hoffnung nicht auf: Vereinzelt werden noch Überlebende aus den Trümmern gerettet. 
Die Einsatzkräfte geben die Hoffnung nicht auf: Vereinzelt werden noch Überlebende aus den Trümmern gerettet. Svet Jacqueline/ZUMA Press Wire/dpa

Knapp eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien haben Einsatzkräfte im Südosten der Türkei einen Jungen und eine 62-jährige Frau aus den Trümmern geborgen. Der siebenjährige Mustafa und die Frau seien am späten Sonntagabend an zwei verschiedenen Orten in der Provinz Hatay gerettet worden, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montagmorgen. Beide lagen 163 Stunden unter Trümmern.

Auch wenn die Überlebenschancen mit jeder Stunde sinken, geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. Eine Frau in der Südosttürkei ist nach 170 Stunden unter Trümmern lebend geborgen worden. Die Retter holten die 40-Jährige am Morgen in Gaziantep aus der Ruine eines fünfstöckigen Hauses hervor, wie der Staatssender TRT berichtet.

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 37.500 gestiegen. Alleine in er Türkei gebe es inzwischen 31.643 Todesopfer, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad. Mehr als 80.000 Menschen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Opferzahl in Syrien mindestens 5900. Tausende Menschen werden noch vermisst. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnete mit bis zu 50.000 Toten.

Hilfsorganisationen spenden Zelte, Decken und Heizgeräte

Auch Teams von mehreren Hilfsorganisationen aus Deutschland sind seit Tagen in dem Erdbebengebiet im Einsatz. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gestern in einem Telefonat die Lieferung von weiteren Zelten, Decken und Heizvorrichtungen zu. Über das sogenannte EU-Katastrophenschutzverfahren wurden der Türkei nach Angaben von Sonntag schon jetzt 38 Rettungsteams mit 1651 Helfern und 106 Suchhunden angeboten.

Zudem hätten zwölf EU-Staaten bereits 50.000 winterfeste Familienzelte, 100.000 Decken und 50 Heizgeräte zur Verfügung gestellt. Hinzu kämen 500 Notunterkünfte, 8000 Betten und 2000 Zelte, die die Kommission mobilisiert habe.