Peking: Taiwan gehört zu China, weil es dort so viele China-Restaurants gibt

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums verkündet auf Twitter ihre ganz eigene Antwort auf die Taiwan-Frage – und sorgt damit für Lacher.

Laut einer chinesischen Regierungsbeamtin sind Dumpling-Restaurants ein klarer Beweis für die Zugehörigkeit Tawains zu China. (Symbolbild)
Laut einer chinesischen Regierungsbeamtin sind Dumpling-Restaurants ein klarer Beweis für die Zugehörigkeit Tawains zu China. (Symbolbild)Imago

Wenn es in Taiwan chinesische Restaurants gibt, muss Taiwan doch auch zu China gehören: So zumindest argumentierte eine ranghohe Sprecherin des chinesischen Außenministeriums auf Twitter, nachdem sie in Taiwans Hauptstadt Taipeh über einhundert Restaurants mit der klassischen Küche der chinesischen Provinzen Shandong und Shanxi gezählt hatte.

„Gaumen lügen nicht“, schrieb Hua Chunying am Sonntag in einem mittlerweile tausendfach geteilten Tweet. Logischerweise sei Taiwan schon immer ein Teil Chinas gewesen. „Das lange verlorene Kind wird eines Tages heimkehren“, fügte Hua hinzu.

„Berlin gehört auch zu China“: Viel Spott für Restaurant-Tweet

Für ihre geopolitisch-kulinarischen Ausführungen erntete die Staatsbeamtin postwendend einiges an Spott auf der in China verbotenen Onlineplattform: „Google Maps zeigt, dass es 231 KFCs, 20 McDonalds und 30 Burger Kings in Peking gibt. Gaumen lügen nicht“, persiflierte ein Twitter-Nutzer Huas Äußerungen. „China war schon immer Teil der USA. Das lange verlorene Kind wird eines Tages heimkehren.“

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Andere Nutzer fragten scherzhaft, ob Peking nun auch Ansprüche auf Gebiete weit über den asiatisch-pazifischen Raum hinaus erheben könnte. Den Schlussfolgerungen der Regierungsbeamtin zufolge wäre selbst Berlin längst teil der Volksrepublik China, bemerkte ein Nutzer mit Verweis auf die zahlreichen chinesischen Restaurants in der Hauptstadt.

Huas Tweet steht am Ende einer Woche voller Spannungen rund um die Straße von Taiwan. Nach dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taipeh hatte China groß angelegte Militärmanöver in der Region begonnen. Außerdem setzte Peking die Zusammenarbeit mit Washington bei Themen wie Klima und Verteidigung aus. Am Montag setzte China entgegen vorherigen Ankündigungen seine Militärübungen vor Taiwans Küste fort.