Tankwart schließt Zapfsäulen aus Protest gegen Preisexplosion

Der Betreiber einer Tankstelle weigert sich, Kraftstoff für 2,50 Euro pro Liter zu verkaufen. „Wir unterstützen keinen Diebstahl“, so der Unternehmer.

Ein französischer Tankwart hat seine Zapfsäulen geschlossen (Symbolbild).
Ein französischer Tankwart hat seine Zapfsäulen geschlossen (Symbolbild).Imago/Rene Traut

Aus Protest gegen die Benzinpreisexplosion und maulende Kunden hat ein Tankstellenbetreiber in Frankreich seine Zapfsäulen kurzerhand geschlossen. „Wir weigern uns, Kraftstoff für 2,50 Euro pro Liter zu verkaufen, wir unterstützen keinen Diebstahl“, schrieb Tankwart Olivier Thomas auf einen Zettel, den er auf seine Zapfsäulen in der Ortschaft Saint-Paulien heftete, wie der Sender France 3 am Freitag berichtete.

Binnen Tagen sei der Benzinpreis von 1,80 auf 2,19 Euro in die Höhe geschnellt und beim Auffüllen seiner Tanks hätte er das Benzin nun für 2,47 Euro verkaufen müssen. Selbst sein Computerprogramm habe ihm bei der Eingabe dieses Preises eine Fehlermeldung angezeigt, er solle keine inkohärenten Daten eingeben. Außerdem sei er das Geschimpfe der Autofahrer an der Kasse satt, die sich über den Preisanstieg beschwerten, zu den ihn der Weltmarkt zwinge.

Tankwart verdient bei 2,47 Euro pro Liter nur 0,04 Cent

Zu dem ungewöhnlichen Protest konnte der Tankwart sich entschließen, da er in der ländlichen Umgebung das meiste Geld mit dem Verkauf anderer Waren in seinem Tankstellenshop verdient. „Ich kann nicht ein Produkt für 2,47 Euro verkaufen im Wissen, dass ich daran nur 0,04 Cent pro Liter ohne Steuern verdiene.“ Das wenige in seinen Tanks verbleibende Benzin habe Thomas zunächst für Stammkunden reserviert sowie für Fahrzeuge der Feuerwehr.