Materialmangel: Dresden setzt DDR-Straßenbahnen wieder ein

Die bekannten Tatra-Straßenbahnen werden von den Dresdner Verkehrsbetrieben wieder auf die Straßen geholt.

Eine Tatra-Straßenbahn fährt durch Berlin (Archivbild). In Dresden werden die Kult-Bahnen jetzt wieder eingesetzt.
Eine Tatra-Straßenbahn fährt durch Berlin (Archivbild). In Dresden werden die Kult-Bahnen jetzt wieder eingesetzt.Imago/Dean Pictures

Dresden hat mehrere Tatra-Straßenbahnen vom Museum wieder auf die Straße geholt. Grund dafür ist der hohe Fahrzeugbedarf auf einigen Linien, auch Ersatzteile können nicht nachgeliefert werden, so die Dresdner Verkehrsbetriebe gegenüber dem Focus. „Insgesamt vier Züge sind tagsüber auf den Linien 3 und 9 unterwegs. Einer bleibt in Reserve und dient als Ersatzfahrzeug“, so die Verkehrsbetriebe weiter.

Die Tatra-Straßenbahnen bildeten neben ungarischen Ikarus-Bussen in der ehemaligen DDR das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Sie wurden im heutigen Tschechien gebaut. Vor allem die in den 1970er- und 80er-Jahren gebauten Modelle mit ihrer prägnanten eckigen Form und den großen Scheiben waren populär.

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Einige Typen wurden bis in die 90er-Jahre gebaut. Die Tatra-Modelle gelten als robust und wenig fehleranfällig. Die Dresdner Straßenbahnen wurden Mitte der 90er-Jahre modernisiert. Sie sind allerdings für modernen Nahverkehr nur bedingt geeignet – vor allem deshalb, weil Rollstuhlfahrer nicht direkt von der Bahnsteigkante einsteigen können.

Der Einsatz der Tatra-Straßenbahnen soll „mit Beginn des Ferienfahrplans, spätestens jedoch im Herbst“ enden, so die Dresdner Verkehrsbetriebe.