Terrorabwehr: Berlin plant neues Trainingszentrum

Die Anlage soll 100 Kilometer südlich von Berlin auf dem stillgelegten Kasernenareal Forst Zinna bei Jüterbog entstehen.

Emblem der Berliner Polizei auf der Jacke eines Polizeibeamten.
Emblem der Berliner Polizei auf der Jacke eines Polizeibeamten.Imago/Florian Gaertner

Berlin-Knapp 100 Kilometer südlich von Berlin sollen Polizeibeamte der Hauptstadt und des Landes Brandenburg einem Medienbericht zufolge künftig zusammen die Terrorabwehr üben. Auf dem stillgelegten Kasernenareal Forst Zinna bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) wollen sie ein gemeinsames Einsatztrainingszentrum errichten, wie eine Sprecherin des Brandenburger Innenministeriums der Berliner Morgenpost (Sonntagsausgabe) bestätigte.

Auf dem teilweise noch bebauten Gelände „sollen Gebäude entstehen, bei denen in einem innerstädtischen Szenario polizeiliche Einsatzsituationen trainiert werden können“, sagte ein Sprecher der Berliner Senatsinnenverwaltung. Die Liegenschaft solle nach und nach erschlossen und bebaut werden, heißt es aus dem Brandenburger Innenministerium. „Dabei sollen zunächst vor allem für Spezialeinheiten und die Bereitschaftspolizei komplexe Trainingsmöglichkeiten geschaffen werden.“ Perspektivisch seien aber auch weitere Bereiche geplant, etwa für Diensthundeführer.

Bisher keine Anlagen dieser Art in Berlin und Brandenburg

Angaben zu einem konkreten Zeitplan und zur Finanzierung wurden nicht gemacht. Weder Berlin noch Brandenburg verfügen dem Bericht zufolge über eine solche Anlage, in der sich die Einsatzkräfte auf terroristische Angriffe oder andere Großlagen vorbereiten können.

Der Brandenburger SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn aus Jüterbog zeigte sich skeptisch: Die Planungshoheit für die Liegenschaft Forst Zinna liege bei der Stadt Jüterbog, betonte er. Priorität sollten für das Gelände Gewerbeansiedlungen haben, meinte Stohn, der auch Mitglied der Stadtverordnetenversammlung ist. „Forst Zinna ist für Ansiedlungen größerer Art geeignet und liegt direkt an einer Bahnlinie sowie der Bundesstraße 101“, sagte er. Allein die Größe von 100 Hektar sei ein Standortfaktor.