Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten gilt ab Sonnabend

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, mit der Testpflicht wolle man „auf Nummer sicher“ gehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).AFP/John MacDougall

Berlin-Die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten soll ab diesem Sonnabend gelten. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. „Wer aus einem Risikogebiet kommt, muss entweder den Nachweis erbringen, nicht das Virus in sich zu tragen, oder er muss direkt den Test erdulden. Das geht nicht erst zwei Tage später. Wer nicht getestet wird und auch entgegen der Pflicht keinen Nachweis erbringt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Diese Regel bleibt“, sagte Spahn.

Welche Länder als Risikogebiete gelten, steht auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) – aus der EU sind derzeit Luxemburg und die drei spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra auf der Liste. Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Spahn sagte, mit der Testpflicht für Rückkehrer aus Gebieten mit hohen Fallzahlen wolle man „auf Nummer sicher“ gehen. „Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist.“ Es sei aber ein zumutbarer Eingriff.

Spahn verteidigt kostenlose Tests

Bereits seit vergangenem Sonnabend können sich alle Einreisenden aus dem Ausland freiwillig und kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Spahn verteidigte die Entscheidung, dass Corona-Tests für Reiserückkehrer kostenlos sind. „Von der Debatte ‚Wer sich einen Urlaub leisten kann, kann sich auch einen Test leisten‘ halte ich nichts“, sagte Spahn. Die Frage des Testens dürfe nicht zu einer sozialen Frage erklärt werden.

Spahn erinnerte zudem noch einmal eindringlich an die Hygieneregeln und mahnte, Masken zu tragen. „Mich nervt ja das Maskentragen auch manchmal, aber es ist halt notwendig“, sagte er. „Das Maskentragen ist im Vergleich zu dem, was sonst folgen könnte, ein sehr mildes Mittel.“

Erstmals seit drei Monaten hat das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 1000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI demnach 1045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages, wie es am frühen Donnerstagmorgen hieß.