„The Republic“: CDU-nahe Organisation will Linksdrift verhindern

Die neue Initiative schreibt sich „Freiheit, Sicherheit und Wohlstand“ auf die Fahne. Doch schon nach wenigen Tagen rumort es intern. Und bei Twitter sowieso.

Caroline Bosbach mit Vater Wolfgang Bosbach, beide CDU-Mitglieder und beide Unterstützer der konservativen Kampagne The Republic (Archivbild). 
Caroline Bosbach mit Vater Wolfgang Bosbach, beide CDU-Mitglieder und beide Unterstützer der konservativen Kampagne The Republic (Archivbild). dpa/Jens Kalaene

Berlin-Einige Mitglieder der Schwesterparteien CDU und CSU haben eine eigene Kampagnen-Organisation gegründet, um konservative Anliegen prominent in der Öffentlichkeit zu platzieren. The Republic, so der Name der Gruppierung, verstehe sich „auch als außerparlamentarische Stimme von CDU und CSU“, heißt es in einer Erklärung vom Donnerstag. Zu den bekanntesten Unterstützern aus den Unions-Reihen zählen Friedrich Merz und Wolfgang Bosbach sowie dessen Tochter Caroline Bosbach. Anliegen der Organisation sei es, für „Freiheit, Sicherheit und Wohlstand“ zu kämpfen; ein „bürgerliches Deutschland“ sei die Mission. 

Doch schon wenige Tage nach der verheißungsvollen Verkündung rumort es bei The Republic: Wie das Handelsblatt berichtete, distanzieren sich offenbar einige Unions-Politiker von der Kampagne. Friedrich Merz etwa sagte, dass er das Projekt zwar „mit Interesse verfolgt habe“ und auch unterstütze. Jedoch gehöre er – entgegen mancher Behauptung – nicht zu den Gründern der Initiative. 

Drei Anti-Anliegen: Anti „Gender-Wahnsinn“, Anti radikale Kräfte, Anti Rundfunk

Auf ihrer Internetseite präsentiert The Republic drei Schwerpunktanliegen: Erstens wolle man den „Gender-Wahnsinn“ stoppen, denn Deutschland befinde sich „unter der Herrschaft fehlgeleiteter Gender-Ideologen“, die „gegen traditionelle Geschlechterrollen und das klassische Familienbild“ ankämpfen würden.

Zweitens gelte es, „radikale Kräfte“ zu bremsen – soll heißen: Diese nicht mehr mit Steuermitteln zu fördern. Zu diesen radikalen Kräften – oder auch „Krawallmachern“, wie es bei The Republic heißt –, zählt die Organisation Einzelpersonen und Gruppen, die „unter dem Deckmantel von Anti-Rassismus, Umweltschutz und politischer Bildungsarbeit“ große „Umerziehungskampagnen“ fahren würden. Namentlich genannt wird in diesem Zusammenhang etwa die Journalistin und Gründerin der Amadeu-Antonio-Stiftung Anetta Kahane.

Drittens müsse der Rundfunk reformiert werden, heißt es. Mittels der von Bürgern entrichteten Rundfunk-Beiträge würde lediglich ein „unübersichtlicher Apparat“ am Leben erhalten und „horrende Intendantengehälter“ finanziert werden. The Republic wolle aus dem „teuersten Rundfunk der Welt eine schlanke Organisation“ machen, die künftig neutral Bericht erstatten soll, statt auf „moralisierenden Haltungsjournalismus“ zu setzen. 

#TheRepublic wird auf Twitter gebasht

Bei Twitter sorgt die konservative Kampagne für Furore. Unter dem Hashtag #TheRepublic, der gerade trendet, häufen sich hämische Kommentare. Eine Userin vergleicht die Organisation etwa mit einem AfD-Thinkthank: 

Auch der Vergleich mit Ex-US-Präsident Donald Trump wird häufig herangezogen: 

CSU-Politiker Armin Petschner-Multari, der sich selbst als stolzen Bayern und demütigen „Arbeiter im Weinberg des Herrn“ beschreibt, gehört offenbar zu den Gründungsmitgliedern von The Republic. Er versucht der Kritik in dem sozialen Netzwerk gegen zu halten. The Republic werbe „für liberal-konservative Werte – teilweise provokant und zugespitzt“.

Man stehe aber noch am Anfang und müsse sich stellenweise noch einpendeln, schreibt er auf seinem Twitter-Account. Wenn Organisationen wie Fridays for Future oder campact, eine Bürgerbewegung, die politische Proteste und Kampagnen organisiert, in Deutschland eine Berechtigung hätten, dann habe The Republic diese auch, so Petschner-Multari – „sogar auf Twitter“.