Bad Bentheim-Die Firma Tönnies soll Abnehmer von Tieren sein, die laut Tierschützern gequält worden sind. Wie das Deutsche Tierschutzbüro mitteilte, gehe aus Videoaufnahmen hervor, dass in einzelnen Betrieben gegen Gesetze wie die Tötung eines Schweins mit einem Gewehr verstoßen werde. Dem Verein soll das Material über zwei Zulieferbetriebe von Tönnies zugespielt worden sein.
So soll in einem Betrieb in Samern im Landkreis Bad Bentheim ein Schwein, das schwer krank gewesen sei, in den Zwischengang gelegt worden sein, ohne Zugang zu Wasser und Futter. Versteckte Kameras sollen tagelang dokumentiert haben, wie der Landwirt immer wieder an dem kranken Schwein vorbeiging oder drüberstieg. Erst nach mehreren Tagen ohne Wasser und Futter soll der Landwirt Anstalten gemacht haben, das abgemagerte und erschöpfte Tier mit einer sogenannten Nottötung zu erlösen, so das Deutsche Tierschutzbüro in einer Pressemitteilung.
Dazu soll der Mäster versucht haben, mit einem Bolzenschussgerät einen kleinen Bolzen in den Kopf des Tieres zu schießen, was jedoch nicht gelang. Auch der zweite Schuss sei erfolglos geblieben. Das Tier habe immer noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein gezeigt, was der Landwirt aber nicht mehr mitbekommen haben soll, da er die Tür hinter sich zugemacht und das Tier wieder sich selbst überlassen habe.
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Auch ein Betrieb in der Ortschaft Ohne soll an den Schlachthofriesen Tönnies in Sögel liefern. Den Tierrechtlern soll in den Aufnahmen vor allem ein Tier aufgefallen sein, das eine erhebliche, blutende und eitrige Verletzung hatte. Die versteckten Kameras haben offenbar dokumentiert, dass neben diesem Tier auch noch drei weiteren schwer kranken Schweinen mindestens drei Tage lang nicht geholfen wurde. Am vierten Tag sei der behandelnde Tierarzt des Betriebes gekommen, soll die kranken Schweine begutachtet und eine sofortige Nottötung angeordnet haben. Diese sei allerdings erst drei Tage später erfolgt. Mit einem Gewehr habe der Landwirt dann die Tiere zu erschießen versucht, was auch offenbar nicht gelang.
