Tod nach Polizeikontrolle in Paris: Familie des Opfers spricht von Mord

Cédric Chouviat starb an einem Kehlkopfbruch. Der Fall zeigt Parallelen zum Fall George Floyd in den USA.  Chouviat sagte sieben Mal „Ich ersticke“. 

Ein Demonstrant protestiert in Paris gegen Polizeigewalt.
Ein Demonstrant protestiert in Paris gegen Polizeigewalt.Foto: Imago/Alexis Sciard

Berlin-Nach dem Tod des Franzosen Cédric Chouviat infolge einer Polizeikontrolle am Pariser Eiffelturm vor fünf Monaten erhebt der Vater des Opfers jetzt schwere Vorwürfe gegen die beteiligten Einsatzkräfte. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag sprach Christian Chouviat von „Mord“. Nach Informationen der Zeitung Le Monde hatte der später Verstorbene vor seinem Tod mehrfach „Ich ersticke“ zu den Polizisten gesagt.

Der 42-jährige Chouviat war im Januar 2020 während einer Verkehrskontrolle der Polizei am Fuße des Eiffelturms gestroben. Die Polizisten drückten ihn nach derzeitigem Ermittlungsstand bäuchlings auf den Boden, obwohl er einen Motorradhelm trug. Laut Autopsie starb Chouviat an einem Kehlkopfbruch.

Die Familie des Mannes fordert die sofortige Suspendierung der an dem Einsatz beteiligten Beamten, drei Männer und eine Frau. Gegen alle vier wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. 

In Frankreich hatten in diesem Zusammenhang in den vergangenen Wochen zehntausende Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. Sie zogen dabei Parallelen zwischen dem  Tod von George Floyd, der bei einem Polizeieinsatz in den USA erstickte. Auch Floyd hatte vor seinem Tod mehrfach zu den Polizisten gesagt: „Ich kann nicht atmen“.