Todesurteil gegen Deutsch-Iraner: Baerbock droht Iran mit „deutlicher Reaktion“
Außenministerin Annalena Baerbock sagte am Dienstag bei ihrem Türkei-Besuch, dass die Verhängung der Todesstrafe gegen Djamshid Sharmahd Konsquenzen haben wird.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat dem Iran nach dem Todesurteil gegen einen Deutsch-Iraner mit Konsequenzen gedroht. „In einem Verfahren, was kein rechtsstaatliches Verfahren ist, ein Todesurteil auszusprechen, das widerspricht jeglichem internationalen Recht“, sagte Baerbock am Dienstag in Pazarcik in der Türkei. Die Nachricht aus dem Iran sei „schockierend“, man verurteile die Entscheidung aufs Schärfste.
„Die Verhängung der Todesstrafe gegen Herrn Sharmahd wird eine deutliche Reaktion zur Folge haben“, hatte Baerbock zuvor in einer Stellungnahme mitgeteilt. „Wir fordern Iran dazu auf, diese Mängel im Berufungsverfahren abzustellen, das Urteil entsprechend zu korrigieren und von der Todesstrafe abzusehen.“ Baerbock bezeichnete das Urteil als „absolut inakzeptabel“. Die Todesstrafe sei grausam, unmenschlich und erniedrigend. Auch habe Sharmahd zu keinem Zeitpunkt nur im Ansatz eines fairen Prozesses gehabt.
Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd war in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt worden, wie am Dienstag bekannt wurde. Ein Revolutionsgericht in Teheran macht den 67-Jährigen unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich, wie das Justizportal Misan berichtete. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden.
