„Tor zur Hölle“: Riesiger Feuer-Krater soll gelöscht werden
Es wäre eine bislang beispiellose Löschaktion: Der Brand im Krater Derweze soll nach Jahrzehnten endlich gestoppt werden.

Heiß, heißer, ein riesiges Loch in Turkmenistan: Der Krater Derweze in der Wüste von Karakum soll gelöscht werden. Seit Jahrzehnten brennt in ihm ein riesiges Feuer. Die Einheimischen nennen Derweze das „Tor zu Hölle“. Auch Touristen berichten immer wieder derartiges von dem im Durchmesser 70 Meter großen Krater. Das Geräusch der Flammen soll deutlich zu hören, die Hitze deutlich zu spüren sein. Wo Flammen zu sehen sind, tritt Erdgas (Methan) aus den Wänden, aus dem Boden oder aus den Geröllhaufen im Krater aus.
Schon wer sich Derweze aus einiger Entfernung nähert, nimmt einen Verbrennungsgeruch wahr, heißt es. Wie die BBC berichtet, soll nun ein Versuch gestartet werden, den Krater zu löschen. Demnach hat der turkmenische Machthaber Gurban Bendymukhamedoy die örtlichen Behörden mit der Löschaktion beauftragt. Bereits 2010 bemühte er sich um die Löschung.
Offenbar stecken hinter der erneuten Aktion nicht nur Maßnahmen gegen den Klimawandel und gesundheitliche Überlegungen, sondern vor allem kommerzielle Interessen. So begründete Bendymukhamedoy das Ansinnen der turkmenischen Regierung laut BBC wie folgt: „Wir verlieren lebenswichtige Ressourcen aus Erdgas, die wir nutzen können, um das Leben der Menschen zu verbessern.“
Wie alt ist der „Feuer-Brunnen“?
Doch wie kam es überhaupt zu dem Feuer? Manche vermuten, dass im Jahr 1971 bei Öl-Bohrungen Erdgas entdeckt wurde. Dabei soll die Erde in sich zusammengestürzt sein. Das austretende Erdgas wurde angezündet, der Erkundungstrupp rettete sich und hoffte, das vermutete Gasleck durch die Inbrandsetzung innerhalb weniger Tage zu stoppen. Beweise für die Theorie scheint es jedoch nicht zu geben. Andere mutmaßen, dass der „Feuer-Brunnen“ schon älter ist.
Unklar bleibt, wie die Löschaktion vonstatten gehen soll. Internationale Experten haben jedoch Ideen. So stellt beispielsweise Guillermo Rein, Professor of Fire Science am Imperial College London, laut Spektrum der Wissenschaft folgende Überlegung an: „Um die Flammen zu ersticken, kann man grundsätzlich Wasser verwenden, doch das wird in der Wüste kaum in der nötigen Menge vorhanden sein.“ Rein rät zu Löschschaum, der das Feuer letztlich ersticken würde. Dafür müsse allerdings der gesamte – 30 Meter tiefe – Krater gefüllt werden.
