„Tribunal“ gegen Kämpfer aus Asow-Stahlwerk direkt in Mariupol

Am Freitag hatten sich die letzten ukrainischen Kämpfer aus dem Stahlwerk in Mariupol ergeben. Nun soll ihnen der Prozess gemacht werden.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Bild soll zeigen, wie Soldaten der selbst ernannten Volksrepublik Donezk einen Bus mit verwundeten ukrainischen Soldaten in Mariupol begleiten.
Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Bild soll zeigen, wie Soldaten der selbst ernannten Volksrepublik Donezk einen Bus mit verwundeten ukrainischen Soldaten in Mariupol begleiten.dpa/Alexey Kudenko/Sputnik

Die in der Hafenstadt Mariupol gefangen genommenen ukrainischen Soldaten sollen nach Angaben eines prorussischen Separatistenführers direkt in der Region vor ein Gericht gestellt werden. Die Gefangenen, die sich im Asow-Stahlwerk verschanzt und schließlich ergeben hatten, werden im Gebiet der selbst ernannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine festgehalten, wie Separatistenführer Denis Puschilin der Agentur Interfax zufolge am Montag sagte. Ein „internationales Tribunal“ werde organisiert.

Unter Berufung auf eine Quelle, die mit dem „Tribunal“ befasst sei, schrieb Interfax außerdem, ein erster Prozess soll in Mariupol stattfinden. Weitere Prozesstage könnten auch an anderen Orten abgehalten werden.

Am Freitag hatten sich die letzten gut 500 ukrainischen Soldaten in dem Stahlwerk ergeben. Das Werk war das letzte Stück der strategisch wichtigen Stadt im Südosten der Ukraine, das bis dahin noch nicht komplett unter russischer Kontrolle stand. Es war seit dem 21. April von russischen Truppen belagert worden. Nach russischen Angaben kamen seit dem 16. Mai insgesamt 2439 ukrainische Soldaten aus dem Werk in russische Gefangenschaft.