Trotz Booster: Anne Spiegel litt an Post-Covid
Anne Spiegel kämpft trotz Dreifachimpfung mit den Folgen ihrer Corona-Erkrankung. Dennoch plant sie Vor-Ort-Termine mit Ukraine-Flüchtlingen.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) nimmt ihre Amtsgeschäfte wieder auf. „Seit dem 24. Februar hatte ich trotz Booster erst mit Covid und dann mit Post-Covid zu kämpfen“, sagte Spiegel am Montag. Die Ministerin weiter: „Auch wenn ich noch Symptome habe, so freue ich mich und bin voller Motivation, ab heute wieder im Dienst sein zu können.“ Ihre wichtigste Aufgabe in den nächsten Tagen und Wochen werde die Aufnahme und Unterstützung von ukrainischen Waisenkindern sein. Der Berliner Zeitung sagte eine Sprecherin: „Das Bundesfamilienministerium und Ministerin Spiegel persönlich stehen mit den beteiligten Stellen in Bund und Ländern im engen Austausch und haben Maßnahmen zu Unterstützung der hier Schutz Suchenden in Gang gesetzt.“
Spiegel hatte am 24. Februar öffentlich erklärt, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. Seitdem hatte die Ministerin mehrere Termine abgesagt. Die Sprecherin sagte der Berliner Zeitung dazu: „Infolge der Corona-Erkrankung von Ministerin Spiegel konnten Vor-Ort-Termine im Sinne Ihrer Frage (an Bahnhöfen oder in Aufnahmeeinrichtungen) bislang nicht stattfinden, sind aber in Planung.“
In einer Aktuellen Stunde im Bundestag, bei der es um ihr scharf kritisiertes Agieren als Landesumweltministerin bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 mit 134 Toten ging, fehlte sie ebenfalls. Bei der teils heftigen Debatte hatte es aus den Reihen von Union und AfD Rücktrittsforderungen gegen Spiegel gegeben.
Hintergrund sind geleakte SMS und Chats von Spiegel. Zudem ist nach wie vor nicht geklärt, wie lange Spiegel in der Flutnacht und am Morgen danach telefonisch erreichbar war. Zwar hatte Spiegel gesagt, sie habe noch in der Nacht mit ihrem Staatsekretär Erwin Manz telefoniert. Belege dafür fehlen jedoch. Dirk Herber, Obmann der CDU, sprach gegenüber Focus-Online dafür von „eindeutigen Belegen dafür, dass die Ministerin die Wahrheit gedehnt hat.“ (mit dpa)