Tschechien: Mit Corona infizierter Präsident trifft Ministerkandidaten

Zeman trifft sich mit den Kandidaten für ein künftiges Ministeramt. Dabei gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Tschechiens Präsident ist mit Corona infiziert.

Bereits bei der Ernennung des neuen Ministerpräsidenten saß der tschechische Präsident Milos Zeman (rechts) in einem Plastikkasten.
Bereits bei der Ernennung des neuen Ministerpräsidenten saß der tschechische Präsident Milos Zeman (rechts) in einem Plastikkasten.imgao/CTK Photo/Roman Vondrous

Prag-In Tschechien kommt die Regierungsbildung in kleinen Schritten voran. Der mit Corona infizierte Präsident Milos Zeman begann am Montag auf Schloss Lany bei Prag eine Serie von Gesprächen mit den 17 Ministerkandidaten des künftigen liberalkonservativen Kabinetts. Als Erster war der Vorsitzende der Piratenpartei, Ivan Bartos, an der Reihe. Er soll künftig für die Themen Regionalentwicklung und Digitalisierung zuständig sein. Es habe keine grundlegenden Meinungsverschiedenheiten gegeben, sagte der 41 Jahre alte Bartos anschließend. Ein Thema sei die Förderung bezahlbaren Wohnens gewesen.

Wie bereits bei der Ernennung des neuen Ministerpräsidenten Petr Fiala am Sonntag saß Zeman wieder in einem Kasten aus transparentem Plastik, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Die künftige Koalition aus fünf Parteien verfügt seit der Wahl im Oktober über 108 der 200 Sitze im Abgeordnetenhaus.

Die scheidende Regierung des populistischen Multimilliardärs Andrej Babis führt noch bis zur Vereidigung der gesamten neuen Ministerriege die Geschäfte. Mit der Übergabe wird Mitte Dezember gerechnet.