Tschetschene bei Wien erschossen: Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ermittelt

Das Opfer galt laut Medienberichten als Kritiker des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow.

Polizisten stehen nach den tödlichen Schüssen in Gerasdorf bei Wien am Tatort. 
Polizisten stehen nach den tödlichen Schüssen in Gerasdorf bei Wien am Tatort. Foto: AFP/Matthias Lauber

Wien-Ein 43-jähriger Asylbewerber aus Tschetschenien ist in Österreich auf offener Straße erschossen worden. Ein Landsmann (47) wurde nach einer Verfolgungsjagd in Linz festgenommen, wie die Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur APA am Sonntag berichtete. Ein zweiter Mann, der am Tatort zunächst als Zeuge galt, wurde nach Angaben eines Gerichtssprechers mittlerweile ebenfalls festgenommen. Er sitzt nach Behördenangaben in Untersuchungshaft.

Der Vorfall geschah am Samstagabend in Gerasdorf in der Nähe von Wien in der Einfahrt zu einer Baufirma. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung nahm die Ermittlungen auf, teilte die Polizei mit. Die Hintergründe der Tat seien noch unklar.

Nach russischen Medienberichten galt das Opfer als Kritiker des Regimes in Tschetschenien, einer islamisch geprägten Teilrepublik im russischen Nordkaukasus. Der Mann soll demnach immer wieder Kritik am tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow geäußert haben. Er war nach Angaben der österreichischen Behörden seit 2007 als Flüchtling im Land.

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