Berlin-Mobilitätsforscher der Technischen Universität (TU) Berlin haben anhand eines Modells simuliert, wie sich die Corona-Pandemie in Deutschland in den kommenden Wochen entwickeln könnte. Demzufolge hängt vieles davon ab, wie viele Menschen sich um Weihnachten herum treffen.
TU-Forscher Kai Nagel sagte: „Selbst wenn die Bevölkerung weitgehend auf private Treffen an den Feiertagen verzichtet, wird es mindestens bis zum Frühjahr dauern, bis die Kontaktnachverfolgung wieder in vollem Umfang greift.“ Sollten die Feiertagsregeln aber so ausgereizt werden, dass sich über mehrere Tage immer wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, würden die Infektionszahlen deutlich steigen und nicht sinken, so Nagel weiter.

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Zusammen mit Kollegen hat er ein Modell entwickelt, das für einzelne Wochentage simuliert, wann, wo und wie sich Personen bewegen, wo sie sich aufhalten und was sie dort genau machen. Verschiedene zur Verfügung stehende Corona-Maßnahmen können demnach in die Simulation eingespeist und über den Verlauf der Zeit abgeändert und der Realität angepasst werden.
Ricardo Ewert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik von Kai Nagel, sagte: „So können wir in unseren Simulationen zum Beispiel berechnen, wie sich die Ferien und die Schulschließungen auswirken, was es bedeutet, wenn durchgehend Alltagsmasken getragen werden oder wie sich eine Reduktion der aushäusigen Aktivitäten auf die Reproduktionszahl R auswirkt.“ Der R-Wert gibt an, wie viele Personen im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
