Twitter-Anwälte: Elon Musks Rückzieher ist ungültig

Hat Twitter zu viele Fake-Accounts? Mit dieser Begründung will Elon Musk den 44-Milliarden-Dollar-Deal aufkündigen. Belegen kann er das bislang aber nicht.

Multimilliardär Elon Musk will Twitter nicht mehr kaufen - damit könnte er sich in juristische Schwierigkeiten gebracht haben.
Multimilliardär Elon Musk will Twitter nicht mehr kaufen - damit könnte er sich in juristische Schwierigkeiten gebracht haben.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Drohen Elon Musk nach seinem Rückzieher beim Twitter-Kauf rechtliche Konsequenzen? Twitter hat zumindest die Weichen für eine juristische Auseinandersetzung mit dem Tech-Milliardär Elon Musk gestellt. Damit will der Konzern verhindern, dass die ‚geplante Übernahme des Online-Dienstes‘ von Musk einfach so abgeblasen wird.

Twitters Anwälte hielten in einem Brief an Musks Rechtsvertreter fest, seine Aufkündigung des Deals sei aus Sicht des Unternehmens „ungültig und unrechtmäßig“. Twitter habe anders als von Musk behauptet nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, heißt es in dem veröffentlichten Schreiben. Hingegen verletze Musk mit seinem Rückzieher die Übereinkunft wissentlich und absichtlich.

Elon Musk wirft Twitter Vertragsbruch vor

Musk hatte am Freitag mitgeteilt, dass er von der Vereinbarung zum Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar zurücktrete. Zur Begründung verwies er auf seine bisher nicht belegten Behauptungen, dass Twitter deutlich mehr Fake-Accounts habe als die vom Unternehmen stets genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent. Seine Anwälte führten unter anderem an, Twitter sei seiner Pflicht aus dem Vertrag nicht nachgekommen, Musk den nötigen Datenzugang zur Überprüfung der Zahlen bereitzustellen.

Twitter kündigte bereits an, am offiziellen Sitz des Unternehmens im Bundesstaat Delaware vor Gericht gehen zu wollen. Dort kann der Delaware Chancery Court auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.