Twitter: Kommt mit Elon Musk der Edit-Button?

Elon Musk ist bei Twitter eingestiegen. Er hat eine Umfrage gestartet, ob die User eine neue Funktion wollen: Die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu ändern.

Tesla-Chef Elon Musk.
Tesla-Chef Elon Musk.dpa

Tesla-Chef Elon Musk will Twitter offenbar grundlegend verändern. Der neue Anteilseigner hat nach seinem Einstieg bei dem Social Media Dienst eine Umfrage bei Twitter gestartet. Darin heißt es: „Wollt Ihr einen Edit-Button?“ Damit spricht Musk die Möglichkeit an, getwitterte Beiträge im Nachhinein zu verändern. Diese Funktion wird von vielen Usern bereits seit Jahren gefordert, wurde aber nie umgesetzt. Am Dienstagmorgen hatten bereits über 2 Millionen Menschen an der Umfrage teilgenommen. Das Ergebnis ist vielsagend.

74 Prozent der User stimmten bislang für die Einführung eines Redigierknopfes. Musk selbst ist offensichtlich ebenfalls großer Befürworter einer solchen Funktion: In der Umfrage sind die Abtimmbuttons mit Rechtschreibfehlern versehen: „yse“ und „on“.

Nicht alle sind begeistert von der Idee. So schreibt die US-amerikanische Podcast-Moderatorin Liz Wheeler:„ Hier ist mein Argument gegen eine Schaltfläche zum Bearbeiten: Was ist, wenn ein Tweet viral geht, viele Retweets und Millionen von Impressionen hat, und der Autor dann die Bedeutung komplett ändert? Nicht nur eine grammatikalische Korrektur, sondern eine totale ideologische Änderung? Oder schamlose Eigenwerbung?“

Der Chief Technology Officer (CTO, Technischer Direktor) von Facebook und dessen Mutterkonzern Meta schreibt dazu: „Wir haben dieses Problem auf Facebook schon vor langer Zeit gelöst. Sie fügen einfach einen Hinweis darauf ein, dass der Beitrag bearbeitet wurde, sowie ein Änderungsprotokoll. Wenn Sie sich wirklich Sorgen um Einbettungen machen, können sie auf eine bestimmte Revision in der Historie verweisen, aber mit einem Link zur letzten Bearbeitung. Das ist kein wirkliches Problem.“

Auch Twitter-Chef Parag Agrawal antwortete prompt auf den Tweet des nun größten Anteilseigners Elon Musk. Agrawal retweetete Musks Befragung mit den Worten: „Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein. Bitte stimmen Sie sorgfältig ab.“ Mit genau diesem Satz hatte Musk Twitter-Nutzer erst vor wenigen Tagen nach deren Meinung über die Redefreiheit bei Twitter gefragt. Kurz darauf gab er seinen Einstieg bekannt. Musk besitzt nun 9,2 Prozent von Twitter. Er hat rund 80 Millionen Follower.