Überfall auf Geldtransporter: Anklage gegen Mitwisser

Rund neun Monate nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin-Wilmersdorf mit vier Verletzten hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Mitwisse...

ARCHIV - Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
ARCHIV - Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Berlin-Rund neun Monate nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin-Wilmersdorf mit vier Verletzten hat die Staatsanwaltschaft einen mutmaßlichen Mitwisser angeklagt. Sie wirft dem 29-Jährigen Strafvereitelung und Betrug in drei Fällen vor, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Nach den Ermittlungen sollen die Täter bei der Autovermietung des 29-Jährigen den Fluchtwagen für den Überfall im Juni 2022 gemietet haben. Bei seiner Vernehmung soll der Mann aber behauptet haben, er wisse nicht, wer das Fahrzeug gemietet habe. Dadurch habe er verhindert, dass die Täter in den Fokus rückten, so der Vorwurf.

Die auffällige Sportlimousine war eine Woche nach dem Überfall sichergestellt worden. Die Täter wurden jedoch bis heute nicht gefasst. Nach Angaben der Behörden hatten sie rund 266.000 Euro bei dem Überfall erbeutet.

Der Fall hatte auch deswegen für Aufsehen gesorgt, weil die Ermittler in einem Insassen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel einen weiteren Mitwisser sehen. Dieser soll aus dem Gefängnis heraus Betrügereien mit dem 29-Jährigen begangen haben. Um mit falschen Personalien Handyverträge abzuschließen, soll der Häftling seine Privilegien als Redaktionsmitglied der mehr als 50 Jahre alten Gefangenenzeitung „Lichtblick“ missbraucht haben.

Im August 2022 waren deshalb Räume in dem Gefängnis durchsucht worden. Auch in der Kanzlei eines Berliner Rechtsanwalts, gegen den ebenfalls ermittelt wurde, gab es damals eine Durchsuchung. Die Ermittlungen gegen die anderen Beschuldigten dauerten nach Angaben der Staatsanwaltschaft an.