Ukraine-Botschafter: Schröders Kreml-Mission war sinnlos

Die SPD weiß nicht, was bei Schröders Gesprächen mit Putin herausgekommen ist. Der ukrainische Botschafter bezeichnet die Reise als „komplett ergebnislos“.

Wladimir Putin (l) und Gerhard Schröder bei einem Treffen im Kreml im Mai 2018.
Wladimir Putin (l) und Gerhard Schröder bei einem Treffen im Kreml im Mai 2018.AP/POOL SPUTNIK KREMLIN/Alexei Druzhinin

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat die Moskau-Reise des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) für gescheitert erklärt. „Dieser Vorstoß entpuppte sich - leider Gottes - als komplett ergebnislos und wohl auch als sinnlos“, sagte der Diplomat am Dienstag der Bild-Zeitung. Die ukrainische Regierung sei „über Mittelsmänner aus erster Hand“ über die Ergebnisse von Schröders Gesprächen mit Kreml-Chef Wladimir Putin informiert worden, sagte Melnyk.

„Auch wenn die Hoffnung auf diese persönliche Initiative von Herrn Schröder von Anfang an klitzeklein war, ist die Enttäuschung trotzdem groß, dass er wirklich gar nichts Konkretes oder Hilfreiches zu berichten hatte“, sagte Melnyk mit Blick auf Schröder.

Melnyk mahnte, die Ukraine brauche „dringend ehrliche Vermittler, die uns helfen können, das schlimmste Blutvergießen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, das Putin und seine treuen Schergen Tag und Nacht anrichten, und das unermessliche Leid der Menschen so schnell wie möglich zu beenden“.

Der mutmaßliche Vermittlungsversuch des Altkanzlers in Moskau ließ offenbar auch seine Partei und die Bundesregierung im Dunkeln. „Ich persönlich und, soweit ich das sehe, auch das Bundeskanzleramt, wir haben keine Informationen darüber, was bei diesem Besuch rausgekommen ist“, sagte der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil am Dienstag in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“.