Ukraine deckt russisches Spionagenetzwerk auf

Die acht Agenten sollen Angriffsziele für die russische Armee ausgekundschaftet haben. Vier von ihnen konnten bereits verhaftet werden. 

Vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst veröffentlichte Fotos zeigen einen mutmaßlichen russischen Spion bei der Festnahme. 
Vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst veröffentlichte Fotos zeigen einen mutmaßlichen russischen Spion bei der Festnahme. Security Service of Ukraine

Ukrainische Ermittler haben ein russisches Spionagenetzwerk aus acht Personen, die Angriffsziele für die russische Armee ausgekundschaftet haben sollen, aufgedeckt. Die Personen sollen in erster Linie Militärstaffeln und Bahnhöfe ausspioniert haben, wie der ukrainische Inlandsgeheimdienst SSU mitteilte.

Die Gruppe war offenbar vornehmlich im Oblast Dnipropetrowsk aktiv. Dort sollten sie Informationen über die Standorte von Munitionslagern, Feuerstellungen, Kontrollpunkten und Befestigungen der ukrainischen Truppen in den Frontgebieten der Ostukraine sammeln.

Während der russischen Besetzung von Isjum und Balaklija waren die mutmaßlichen Spione dafür verantwortlich, Kandidaten für die Besetzungsverwaltung auszuwählen. Vier Personen wurden in der Ukraine verhaftet, die anderen vier befinden sich derzeit in Russland. 

Das Netzwerk wurde bereits vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aufgebaut. Nach dem 24. Februar „aktivierte“ Russland die Agenten. Einer der Agenten nutzte en Status eines Assistenten eines derzeitigen Parlamentsmitglieds der Ukraine und den Ausweis eines Journalisten als Tarnung.