Ukraine: Bundesregierung genehmigt Lieferung von 178 Leopard-1-Panzern

Bis zum ersten oder zweiten Quartal 2024 sollen mindestens drei Bataillone mit Kampfpanzern des älteren Typs Leopard 1A5 ausgestattet werden.

Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A4. Die Ukraine soll mehr als 100 Panzer dieses Typs bekommen. 
Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A4. Die Ukraine soll mehr als 100 Panzer dieses Typs bekommen. Sven Eckelkamp/Imago

Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Ausfuhr von bis zu 178 Kampfpanzern des Typs Leopard 1A5 in die Ukraine genehmigt. Das teilten das Wirtschafts- und das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mit. „Wie viele Leopard 1A5 Kampfpanzer tatsächlich an die Ukraine geliefert werden, hängt von den erforderlichen Instandsetzungsarbeiten ab“, heißt es in der Erklärung weiter. Alle Panzer kommen aus Industriebständen.

Bis zum ersten oder zweiten Quartal 2024 sollten mindestens drei Bataillone damit ausgestattet werden, sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei einem Besuch in Kiew. Bereits vor knapp zwei Wochen beschloss Deutschland, 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A6 aus den Beständen der Bundeswehr in die Ukraine zu liefern. Diese sollen bereits Ende März an die Ukraine übergeben werden. 

Leopard-Panzer von Bundeswehr bereits seit 20 Jahren aussortiert

Rheinmetall will die ersten 20 bis 25 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 noch in diesem Jahr in die Ukraine schicken. Bis Ende 2024 könnten dann die restlichen der 88 Exemplare ausgeliefert werden, über die Rheinmetall verfüge, sagte Vorstandschef Armin Papperger am Dienstag bei der Konferenz „Europe 2023“ in Berlin. 

Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Von 1965 bis Mitte der 80er Jahre wurden 4700 Exemplare produziert. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard-1-Panzer bereits vor 20 Jahren ausgemustert.

Spiegel-Informationen zufolge verhandelte die Bundesregierung in den vergangenen Monaten diskret mit der Rüstungsindustrie über den Deal mit den Leopard-1-Panzern. Die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) werde um die 90 Leopard-1-Modelle einsatzbereit machen, die dort bereits seit Jahren eingelagert sind, und sie für den Einsatz in der Ukraine vorbereiten. Der zweite Teil der Leopard-1-Panzer soll aus Italien kommen. Rheinmetall bekam offenbar bereits vor Monaten die Option, 88 der eingelagerten Panzer zu erwerben. Die Kosten übernimmt die Bundesregierung.